Denis Lehmann ist neuer Bürgermeister von Heiligenberg. Er wurde am Sonntag mit 93,71 Prozent der gültigen Stimmen zum neuen Rathauschef gewählt. Knapp 46 Prozent der Wahlberechtigten hatten ihre Stimme abgegeben.
Schon bald nach dem Start der Stimmenauszählung am Sonntagabend kamen die ersten Neugierigen in den Sennhof. Bis zur Bekanntgabe des Ergebnisses sollten es so viele Bürger werden, dass der Saal gut gefüllt war. Unter den Gästen, die gespannt warteten, waren auch der Erste Landesbeamte Christoph Keckeisen vom Landratsamt Bodenseekreis, viele Bürgermeister aus der Nachbarschaft und die beiden Landtagsabgeordneten Martin Hahn (Bündnis 90/Die Grünen) und Klaus Hoher (FDP)
Wahlbeteiligung gespannt erwartet
Der Noch-Amtsinhaber Frank Amann, auch Vorsitzender des Wahlausschusses, erklärte: „Wahltag ist Zahltag.“ Damit bezog er sich nicht nur auf die Getränke für die Wahlparty, die vom neuen Bürgermeister bezahlt wurden, sondern auch auf die Wahlbeteiligung. Diese erreichte 45,75 Prozent. Da Denis Lehmann keinen Gegenkandidaten hatte, war die Frage: Würden viele Heiligenberger zuhause bleiben, weil sie die Wahl mit nur einem Kandidaten schon als „gelaufen“ ansahen?
Vor acht Jahren gingen 60 Prozent der Bürger zur Wahl
Vor acht Jahren, als neben Amtsinhaber Frank Amann zwei weitere Kandidaten zur Wahl standen, lag die Wahlbeteiligung bei 60,3 Prozent. Amann konnte die Wahl mit 74,3 Prozent der gültigen Stimmen für sich entscheiden und seine dritte Amtsperiode antreten.
Dem Paar ist die Erleichterung anzusehen
Denis Lehmann und seine Lebenspartnerin Nina Rueff kämpften sichtlich mit den Tränen, als das Wahlergebnis verkündet wurde – die Erleichterung war beiden anzusehen. Der neue Bürgermeister hatte zwar mit einer hohen Zustimmung gerechnet, aber bis zum Schluss gebangt, dass die Wahlbeteiligung extrem niedrig sein könnte.
Bis Mitternacht schüttelt der Frischgewählte Hände
Am Montagmorgen meinte Denis Lehmann im Rückblick auf den Wahlabend: „Alles ist für mich noch gar nicht richtig greifbar.“ Bis Mitternacht habe er im Sennhof noch Hände geschüttelt und viele herzliche Glückwünsche entgegengenommen. Lehmann freut sich: „90 Prozent der Leute kannte ich schon und der Zuspruch war überwältigend. Das muss ich alles erst noch verdauen.“ Das konnte er am Montagnachmittag mit seiner Familie tun, denn vormittags begrüßte er als Hauptamtsleiter noch zwei neue Mitarbeiter für Freibad und Bauhof: „Das ist meine Aufgabe.“
Überraschung vom Musikverein Mimmenhausen
Der Wahlabend sei „echt sehr schön“ gewesen, freut sich das neu gewählte Gemeindeoberhaupt. Dass neben dem Musikverein Wintersulgen auch die Musikanten aus Mimmenhausen aufspielten, das war als Überraschung gedacht. Doch wie es so ist: Jemand hatte die Information schon vorher durchsickern lassen. Lehmann freute sich dennoch „wahnsinnig“, wie er gestand. Zehn Jahre war er Aktivenvertreter im Vorstand des Musikvereins Mimmenhausen und lernte dort auch das Trompete spielen. Auch in Zukunft möchte er dieses Hobby in Mimmenhausen weiter betreiben, wenn es die Zeit erlaubt.
Noch kein Termin für offizielle Amtseinsetzung
Sein offizielle Amtsantritt von Denis Lehmann ist für den 1. Juni terminiert. Für die Amtseinsetzung, die im Rahmen einer öffentlichen Gemeinderatsitzung stattfinden wird, gibt es noch keinen Termin.
Frank Amann wird am 26. Mai verabschiedet
Sicher ist aber, dass Frank Amman am 26. Mai verabschiedet wird. Hat er es am Wahlabend nicht doch bereut, dass er nicht mehr angetreten ist? „Never ever“, lachte er auf diese Frage. Das bedeutet so viel wie „niemals“.
