Heiligenberg „Ich konnte es nicht verhindern!“ So kommentierte Volker Huber die hohe Ehrung und die Lobesreden, die ihm im Rahmen der Hauptversammlung seines Sportvereins im Sennhof auf Initiative des Heiligenbergers Wolfgang Bohle zuteilwurden. Huber erhielt die Staufermedaille, eine persönliche Auszeichnung des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg. Bürgermeister Denis Lehmann hob in seiner Laudatio hervor, dass ein Gemeinwesen nicht nur funktionieren müsse, sondern auch „zum Blühen“ gebracht werden könne. Und dazu bedürfe es eben „besonderer Menschen“ wie Volker Huber, der über die Lebensspanne hinweg immer wieder, an vielen Orten und bei zahllosen Anlässen zupackende Selbstlosigkeit bewiesen und Eigeninitiative ergriffen habe: „Ohne solche Bürger wäre unsere Gesellschaft ärmer.“

Da die Staufermedaille eine persönliche Auszeichnung des Ministerpräsidenten ist, oblag es Landrat Luca Prayon als dessen Stellvertreter, Medaille und Urkunde zu überreichen. Auch er betonte gerade angesichts verbreiteter negativer Stimmungen im Lande, wie wichtig es ist, „auf den Anderen zu schauen“.

In seiner trocken-humorvollen Art quittierte Volker Huber die Elogen: „Wahrscheinlich stimmt das meiste.“ Er versäumte es aber nicht, Dankesworte auch an seine Frau Inge zu richten, die „mir über all die Jahrzehnte die Freiheit ließ, meine Ehrenämter wahrzunehmen“. Dabei ist er, wie im Laufe des Abends klar wurde, auf ehrenamtliche Rollen keineswegs beschränkt. Überall, wo es in der Gemeinde etwas zu bewegen gibt, etwa bei der Pflege von gemeindlichen Blühstreifen, ist er verlässlich zur Stelle. Sitzt bei einem öffentlichen Fest jemand neben ihm auf der Bank, der sich ein zweites Bier offenbar nicht leisten kann, so wird dieser kurzerhand eingeladen. Dass sich solche spontane Hingabe auch innerhalb der eigenen Familie beweist, zeigt der Umstand, dass, als einem der Söhne Drillinge geboren wurden, die Großeltern nachhaltig beim Kinderdienst einsprangen. Volker Huber ist der wandelnde Gemeinnutz.

Volker Huber wurde 1941 in Ruschweiler geboren. Bei Wind und Wetter fuhr er, wie er erzählt, täglich mit dem Fahrrad zum Gymnasium in Wilhelmsdorf. Nach dem anschließenden Besuch der Höheren Handelsschule und der Wirtschaftsakademie Ravensburg trat er 1961 als Lehrling in die damalige Bezirkssparkasse Heiligenberg ein. 1971, also als Dreißigjähriger, bewarb er sich erfolgreich um einen Sitz im Vorstand. 1975 begleitete er die Fusion mit der Sparkasse Salem. Seit 1968 ist Volker Huber mit seiner Frau Inge verheiratet, das Paar bekam zwei Söhne.

36 Jahre lang, von 1973 bis 2009, bekleidete Huber ehrenamtlich das Amt des Vorsitzenden des Sportvereins Heiligenberg (SVH). In dieser Zeit wurden unter anderem ein zweiter Sportplatz mit Flutlichttechnik angelegt sowie ein Vereinsheim mit modernen Sanitäranlagen erbaut. Für seine Verdienste, vor allem auch um die kontinuierliche und qualitätsvolle Jugendarbeit, um die er sich bis heute kümmert, wurde Volker Huber nach Ausscheiden aus dem Vorstand zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Darüber hinaus war er eine der treibenden Kräfte der Entwicklung Heiligenbergs zum Wintersportort. Seit Jahrzehnten kümmert er sich um die Anlage der Langlaufloipen und die Pflege des dazu nötigen Schneemobils. 20 Jahre lang war er auch Mitglied im Röhrenbacher Pfarrgemeinderat, außerdem rund 15 Jahre lang im Verwaltungsrat der Bezirksspitalstiftung Heiligenberg, der heutigen Herzogin-Luisen-Residenz. Engagiert ist er ferner im Förderverein Ramsberg und im Heimatverein Heiligenberg.