Mit der Schlussabnahme der Erschließung des Gewerbegebietes Further Öschle III in Hattenweiler ist nicht nur ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen, sondern auch ein Schlusspunkt gesetzt werden. „In Hattenweiler wird es kaum noch möglich sein, weitere Gewerbeflächen zur Verfügung zu stellen“, stellte Bürgermeister Frank Amann im Gespräch mit dem SÜDKURIER fest. Möglichkeiten gäbe es aber noch im Ortsteil Wintersulgen. Vor 18 Jahren habe man den Flächennutzungsplan der Gemeinde fortgeschrieben. Das stehe jetzt in zwei Jahren wieder an. Damals schon enthalten war das Gewerbegebiet in Hattenweiler, das jetzt erweitert wurde. Ziel war es, Gewerbetreibenden Erweiterungsmöglichkeiten zu bieten und eventuell auch Neuansiedlungen zu ermöglichen. Für Amann war schon damals klar: „Wenn die Zeit reif ist, dann gehen wir es an.“ Und nun war die Zeit reif. Es gibt sogar bereits konkrete Anfragen für Flächen.
2015 wurden Grundstücke erworben
Im Jahr 2015 hatte die Gemeinde die nötigen Grundstücke erworben und mit einer neuen Streuobstwiese in Wintersulgen auch eine Ausgleichmaßnahme zur Verfügung. Es konnte also losgehen. Die Gesamtkosten liegen inklusive des Grundstückerwerbs bei rund 1,1 Millionen Euro. Die Planungsphase dauerte rund drei bis vier Jahre, doch nun ist das Werk vollendet. „Für die Gemeinde ist das ein schöner Tag“, stellte Bürgermeister Amann fest. Die Grundstückspreise für die 1,55 Hektar mit neun Parzellen wird der Gemeinderat schon bald festlegen. Interessenten stehen dann nicht nur bereits fertig gebaute Zufahrten inklusive Straßenbeleuchtung zur Verfügung, sondern selbstverständlich auch Glasfaser. „Ohne das kannst du heute kein Gewerbegebiet mehr machen“, ist der Bürgermeister überzeugt. Die neuen Flächen schließen sich direkt an das vorhandene Gewerbegebiet. Eine spätere Erweiterung ist aus Gründen des Naturschutzes nicht möglich. Deshalb wurde bereits ein Wendehammer eingebaut. Zu- und Abfahrt erfolgen also über die gleiche Straße.
Folie in das Sickerwasserbecken eingebaut

Die Erschließung war nicht so einfach. „Die Böden lassen kaum Wasser durch und der kleine Bach hat auch kaum Kapazität“, erläuterte Olaf Reckmann vom gleichnamigen Planungsbüro. Die Lösung ist ein Sickerbecken, das mit einer Folie ausgekleidet ist. Von der ist allerdings nichts mehr zu sehen. Die aufgefüllte Bodenschicht ist bereits bewachsen. Nur zwei Zuflussröhren und eine Einzäunung weisen darauf hin, dass hier etwas nicht natürlichen Ursprungs ist. Dachflächenwasser kann hier versickern und fließt dann verlangsamt auf der Folie in Richtung eines kleinen Bachs, der sich in den Furtbach ergießt. Die ungewöhnliche Maßnahme dient auch dem Schutz des Grundwassers, dessen Spiegel nur einen Meter unter der Folie liegt.
Löschwasser wäre im Sommer knapp geworden

Wasser ist in Hattenweiler auch schon immer ein Thema bei der Feuerwehr. Die Kapazitäten der Wasserleitungen sind sehr begrenzt und aus dem vorbeifließenden Furtbach Löschwasser zu pumpen geht nur, wenn der die entsprechenden Mengen führt. „In heißen Sommern ist das echt problematisch“, bestätigte Ortsreferent Hubert Nadler dem SÜDKURIER. Doch nun verfügt man mit einem 200 Kubikmeter Wasser fassenden Löschwasserbehälter über eine Lösung, die Sicherheit garantiert. 100 000 Euro hat sich das die Gemeinde kosten lassen. Gut angelegtes Geld, wenn man bedenkt, dass schon im alten Gewerbegebiet holzverarbeitende Betriebe angesiedelt sind.