Wenn der Präsident des Blasmusikverbands Baden-Württemberg höchstpersönlich nach Immenstaad kommt, muss der Anlass schon ein besonderer sein. Rudolf Köberle kam, trotz zahlreicher parallel stattfindenden Jahresabschlusskonzerte, um in der Linzgaugemeinde Ehrungen vorzunehmen. „Eine solche hochkarätige Ehrung habe ich in meiner über 20-jährigen Tätigkeit noch nie erlebt und sie wird wohl auch einmalig bleiben“, erklärte Köberle.

Den Ehrungen ging ein vom Orchester umrahmter Gottesdienst in der Kirche St. Jodokus in Immenstaad voraus. „Ich glaube, die Lieder, die wir gemeinsam gesungen haben und die Melodien, die ihr gespielt habt, haben allen Gottesdienst-Besuchern sehr gut getan – aber auch dem Seniorenorchester“, schickte Köberle den anschließenden Ehrungen voraus. Zusammen gerechnet musizieren die acht Geehrten seit 420 Jahren. Vor ihrem Beitritt zum 2008 gegründeten Kreisseniorenorchester haben alle in verschiedenen Musikvereinen aus dem Bodenseekreis Musik gemacht.

210 Jahre aktives Musizieren haben alleine Klarinettist Ludwig Kraft, Posaunist Hubert Frei und Saxofonist Otto Benz auf die Waagschale gebracht: jeder von ihnen musiziert seit 70 Jahren im Verein. Zusammen mit Saxofonist Hans Denner, der für 50 Jahre geehrt wurde, gehören sie zu den erfahrensten Musikern des Kreisseniorenorchesters. Adolf Müller ist seit 60 Jahren aktiver Musikant, Hubert Bizenberger seit 50 Jahren, Hans-Peter Federle und Karl-Ludwig Speth seit 40 Jahren sowie Arthur Rusch seit 20 Jahren.

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Derzeit spielen 54 Musiker im Alter zwischen 52 und 90 Jahren im Orchester, ist von Dirigent Robert Fitz zu erfahren, der seit der Gründung dabei ist. Sechs bis acht Auftritte stehen auf dem Jahresprogramm der Musiker, die sich jedes Jahr zu zehn Proben treffen.

Rudolf Köberle betonte die besondere Bedeutung der Musikkapellen innerhalb einer Gemeinschaft: „Sie begleiten die Menschen durch das Jahr, durch Höhen und Tiefen, durch Freud und Leid. Immer wenn in größerem Rahmen etwas Wichtiges geschieht, ist die Musik dabei“. Über seine liebsten Tätigkeiten als Präsident des Landes-Blasmusikverbandes sagte er: „Ich begrüße am liebsten neue Mitglieder und ehre am liebsten treue Mitglieder“.

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Es sei wichtig, dass die Musikvereine ihrer Anstrengungen auf die junge Generation konzentrieren, denn “Wenn wir niemanden finden, der den Stab in die Hand nimmt, bricht die Generationenkette“. Ebenso wichtig seien aber die treuen Mitglieder: „Das Durchhaltevermögen durch Dick und Dünn, das Meistern von Schwierigkeiten, das Hinfallen und wieder Aufstehen sind auch Tugenden, die gebraucht werden“.