Gemeinsam mit der Kreisseniorenkapelle des Blasmusikverbandes Bodenseekreis hat der Musikverein Nesselwangen im vollbesetzten Dorfgemeinschaftshaus ein viel beklatschtes Jahreskonzert gegeben: Beide Aufführenden hatten ein interessantes und abwechslungsreiches Blasmusikprogramm zusammengestellt, das von Klassik über Polka und Märsche bis hin zur Moderne nichts zu wünschen übrig ließ und die uneingeschränkte Wertschätzung des Publikums fand.

Wie in den zurückliegenden Jahren üblich, eröffnete der Nachwuchs das Konzert mit einfachen, kurzen Musikstücken unter Leitung von Norbert Frei. Das "Prelude“ des Eurovisionshymne war ebenso zu hören wie der "Mango-Cha-Cha", bei dem es sogar eine Tanzeinlage gab.

Mit dem Bauerntanz „Barn Dance“ gelang der Heimmannschaft ein toller Einstieg in das Konzert, in dessen Verlauf Christa Widmann Erläuterungen zu den einzelnen Komponisten und ihrer Zeit gab – und das stets mit viel Humor gewürzt. Erstmals hatte Raphael Frei sämtliche Kompositionen des ersten Konzertteils ausgesucht, den er und sein Vater Norbert abwechselnd dirigierten. Von zahlreichen Rhythmen und abwechslungsreichen Melodien geprägt waren Höhepunkte aus der irischen Stepptanz-Show „Lord of the dance“, bevor mit „El Choclo“ einer der beliebtesten Tangos der Welt zu hören war. Christa Widmann ließ ihre Gäste wissen, dass die Übersetzung des Tangos nichts anderes heiße als „Maiskolben“. Keinesfalls gruselig hörte sich der „Tanz der Vampire“ an, so dass sich Dracula nicht im Grab hat umdrehen müssen. Und nach der beschwingten „Kaiserin Sissi“ entließ das musikhungrige Publikum ihre Kapelle nicht ohne zwei Zugaben: Zum einen mit dem Cancan aus dem zweiten Akt von „Orpheus in der Unterwelt“ von Jacques Offenbach, zum anderen noch einmal mit einer Melodie aus „Tanz der Vampire“.

Unter Leitung von Robert M. Fitz spielten die Mitglieder der Kreisseniorenkapelle im Alter zwischen 50 und 85 Jahren im zweiten Konzertteil vorrangig ruhige Stücke, natürlich aber auch Märsche. Zu nennen ist hier beispielsweise die bezaubernde, leichte Melodie der „Salzburg Impression“ von Wolfgang Amadeus Mozart, die Arrangeur Dizzy Stratford in ein etwas moderneres, aber ebenso leichtes und reizvolles Stück für Blaskapelle umgesetzt hat, in dem tiefe und hohe Register gleichermaßen zum Zug kamen. Zahlreiche Hände und Füße klatschten und wippten im Takt, als die erfahrenen Musiker die Märsche „Gablonzer Perlen“ und „Regimentskinder“ erklingen ließen. Natürlich auch hier Zugaben, die die Senioren gemeinsam mit ihren Gastgeber zum Besten gaben: Zunächst die „Hymne an die Freundschaft“ unter Leitung von Fitz, schließlich „Mein Heimatland“, bei dem sich Norbert Frei für die Stabführung bedankte.

Lang anhaltender Applaus war Ausdruck größter Anerkennung an die Musiker und deren wochenlange Probentätigkeit, bevor Nesselwangens Vorsitzender Stephan Maike mit Dankesworten den Schlusspunkt setzte.