Der erste Seniorennachmittag nach der Pandemie ist für Uta Bank-Specker, Susanne Beisswenger, Marita Töbel, Claudia Rauber, Ute Wellmann-Heger und Conny Boche gleichzeitig der letzte gewesen – nach 25 Jahren hört das Organisationsteam auf. Man müsse aufhören, wenn es am besten laufe, begründen die Damen den Entschluss. Uta Bank-Specker ist sogar schon 49 Jahre mit Herzblut und Freude im „Seniorenteam“ tätig. Seit ihrem 18. Lebensjahr faltet sie Servietten, dekoriert Tische und Bühne, organisiert Programmpunkte, serviert Kuchen und Vesper und dichtet für die Moderation. „1973 saß man noch in der Hauptschule auf Stühlen im Kreis herum“, erinnert sie sich. Viele der 291 Seniorennachmittage, die sie mitgestaltet hat, hat Christian Rebstein zu einem Bildervortrag zusammengefasst, der am Mittwoch zum Abschied gezeigt wurde. Claudia Rauber sagt: „Wir hatten nicht nur Arbeit, sondern auch immer viel Spaß.“ Ob sie die Seniorenarbeit vermissen werden? „Ja“, gibt Uta Bank-Specker unumwunden zu und fasst es so zusammen: „Nie g‘schtritte und grad schöö wars.“
Schön war auch der letzte Seniorennachmittag mit dem Immenstaader Turniertanzpaar Susanne und Michael Wölki und mit den „Fidelen Brummbären“. Bürgermeister Johannes Henne erklärte: „Eine Ära geht zu Ende.“ Er verlieh den Frauen für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement die Bürgermedaille der Gemeinde Immenstaad in Gold.
Aber die Senioren in Immenstaad müssen sich keine Sorgen machen. Zehn neue Damen und ein Herr stehen bereits in den Startlöchern, damit auch weiterhin jährlich fünf Seniorennachmittage in gewohnter Weise stattfinden können. Das neue Team ist hoch motiviert. Der Hamburger Matthias Stromer ist erst vor eineinhalb Jahren in die Gemeinde gekommen. Er sagt: „Ich wurde hier so toll aufgenommen, da hab ich gedacht, du musst etwas zurückgeben.“ Auch Regine Hoff ist dem Aufruf im „Blättle“ mit Begeisterung gefolgt, schon allein deshalb, weil sie ältere Menschen „einfach toll“ findet. In der Gemeinde tief verwurzelt und breit vernetzt sind Sandra Winkler und Ulrike Huber, denn das ist für die Arbeit mit den Senioren ebenso wichtig wie Organisationstalent und Teamgeist. Das neue Team packte beim jüngsten Seniorennachmittag schon einmal kräftig mit an und passte gut auf: Schon am 12. Juli werden sie den ersten Seniorennachmittag allein gestalten. Das Team ist sich einig: „Wir treten in sehr große Fußstapfen.“