Die Sanierung der Stephan-Brodmann-Schule wird sich verzögern: Noch ist unklar, wie das Projekt vom Land finanziell gefördert wird – und wann die Gemeinde einen Förderantrag stellen kann. Das teilt die Verwaltung mit. Die Gemeinde kalkuliert mit Fördergeldern von rund 3,5 Millionen Euro. Im September hatte der Gemeinderat den finalen Planungsentwurf zur Sanierung der Schule abgesegnet. Das Planungsteam unter der Leitung von Ortsbaumeisterin Andrea Kneißl und Architekt Uwe Schwarz arbeitete in der Folge auf Hochtouren, um den Beginn der Sanierung im Sommer 2024 vorzubereiten.
Doch die Fördersituation für den Ganztagsausbau an Grundschulen ist weiter unklar. Bis Ende 2021 wurden Investitionen mit 70 Prozent aus Landesmitteln gefördert. Seither arbeite das Land an einem Folgeprogramm, wie die Gemeinde schreibt. Es sei daher völlig unklar, wie der Ganztagsausbau künftig gefördert werde; notwendige Investitionen könnten nicht getätigt werden, anfallende Kosten blieben bei den Kommunen hängen. Den Gemeinden laufe mit Blick auf den Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung ab dem Schuljahr 2026/27 die Zeit davon.
Bürgermeister Johannes Henne sagt: „Ohne eine Förderung durch das Land ist es uns nicht möglich, dieses Großprojekt mit einem Gesamtvolumen von rund 16 Millionen Euro zu starten.“ Da die Ganztagesbetreuung räumlich einen zentralen Teil der künftigen Schule einnehmen solle, könne sich die Gemeinde nicht mit unterschiedlichen Bauabschnitten behelfen. Starte man vor einer Förderzusage durch das Land mit der Sanierung, „würde sich dies förderschädlich auswirken und wir müssten die kompletten Kosten selbst stemmen, was für die Gemeinde allein nicht leistbar wäre“, erklärt Henne.
Nach Angaben des Kultusministeriums sollen Anträge ab Anfang 2024 gestellt werden können. Die Ortsbaumeisterin erklärt: „Alle erforderlichen Unterlagen liegen vor“, Immenstaad könne die Unterstützung dann umgehend beantragen. Doch sei auch unklar, wie viel Zeit für die Bewilligung benötigt werde. Daher müsse man „nach heutiger Einschätzung mit dem realistischen Blick auf den weiteren Ablauf“ davon ausgehen, dass sich der Start zur Sanierung verzögern werde. Erst nach der Bewilligung könnten Aufträge vergeben und weitere Vorbereitungen getroffen werden. „Danach benötigen wir eine gewisse Zeit, bis wir die Interimsräumlichkeiten eingerichtet haben und mit den ersten Sanierungsarbeiten beginnen können“, so Kneißl.
Die Gemeinde hoffe nun auf baldigen Start und schnelle Bearbeitung der Anträge, um eine verlässliche Aussage zum Start der Sanierung treffen zu können. Dann sei sie auf die Unterstützung der Schulleitung und des Lehrerkollegiums angewiesen, sagt Henne, um einen passenden Zeitpunkt für den Umzug in die Ausweichräume festlegen zu können.