Nach der entspannten Einleitung des Immenstaader Neujahrsempfangs durch die Dirty River Jazz Band startet Bürgermeister Johannes Henne seinen Rückblick mit einem Lob: „Das vielfältige, freiwillige und ehrenamtliche Engagement in unserer Gemeinde ist großartig. Es ist immer wieder beeindruckend, wie selbstverständlich sich viele von Ihnen in den unterschiedlichsten Bereichen einbringen.“ Auf diese Weise trage Immenstaad dazu bei, dass Baden-Württemberg das Land mit der höchsten Quote ehrenamtlich Engagierter sei. Als Beispiele nennt Henne den Einsatz des Lädinenvereins, das Jubiläum der Jugendfeuerwehr und die hohe Bereitschaft, für einen Sitz im Gemeinderat zu kandidieren. „Das ist gelebte Gemeinschaft.“

Bürgermeister Johannes Henne (oben links) benennt Erfolge und Herausforderungen der Kommunalpolitik die stellvertretende Bürgermeisterin ...
Bürgermeister Johannes Henne (oben links) benennt Erfolge und Herausforderungen der Kommunalpolitik die stellvertretende Bürgermeisterin Sandra Winkler ruft dazu auf, im Gemeinderat miteinander die Geschicke der Gemeinde zu leiten. | Bild: Corinna Raupach

So sei es gelungen, in schwierigen Zeiten Lösungen zu finden – statt Hennensuppe in der Linzgauhalle ein Fasnetsspiel im Freien; Vereine und Schüler trieben im Freien, im Klassenzimmer oder in Nachbargemeinden Sport; das Adventskonzert des Musikvereins zog in die Kirche um. Und man investiere in die Infrastruktur. Das Sportgelände Forstwiesen sei saniert, das Ladenetz für E-Mobilität ausgebaut und das Neubaugebiet Häldele angestoßen. Er selbst habe sich stets voller Freude und Schaffenskraft für die Gemeinde eingesetzt. Seine Kandidatur für das Oberbürgermeisteramt in Friedrichshafen habe er als Chance für eine persönliche und berufliche Weiterentwicklung gesehen. „Es war keine Entscheidung gegen Immenstaad. Meine Motivation, Bürgermeister dieser wunderbaren Gemeinde zu sein, ist ungebrochen“, sagt Henne.

Bürger sollen eingebunden werden

Für das neue Jahr setze er auf Zuversicht, Optimismus, Entschlossenheit und auf wachsames Interesse am Miteinander. Mit Investitionen in Interimshalle, Linzgauhalle und Aquastaad optimiere die Gemeinde ihre Infrastruktur weiter. „Diese Großprojekte werden nur gelingen, wenn wir an einem Strang ziehen“, sagt Henne. Daher sollen Bürgergespräche, Ortsspaziergänge und Bürgerbeteiligungen allen Einwohnern die Möglichkeit geben, sich aktiv einzubringen.

Die stellvertretende Bürgermeisterin Sandra Winkler ruft dazu auf, im Gemeinderat miteinander und nicht gegeneinander die Geschicke der ...
Die stellvertretende Bürgermeisterin Sandra Winkler ruft dazu auf, im Gemeinderat miteinander und nicht gegeneinander die Geschicke der Gemeinde zu leiten. | Bild: Corinna Raupach

Seine Stellvertreterin und Gemeinderätin Sandra Winkler ruft den Gemeinderat zur Zusammenarbeit auf. „Ich habe die Hoffnung, dass wir fraktionsübergreifend miteinander und nicht gegeneinander die Geschicke von Immenstaad leiten.“ Die anstehenden Aufgaben seien nur gemeinsam zu bewältigen. „Es geht um unsere Zukunft, um die Kinder und Jugendlichen, um die gesellschaftliche Mitte.“ Sie warnt aber auch: „Für unseren Erfolg gibt es keinen Aufzug, wir können nur die Treppe nehmen.“

Nachhilfe in Sachen klammer Finanzen

Ute Landenberger alias „Käthe Kächele“ hat viel aus ihrer Ehe mit dem Dicken zu berichten.
Ute Landenberger alias „Käthe Kächele“ hat viel aus ihrer Ehe mit dem Dicken zu berichten. | Bild: Corinna Raupach

Was die klammen Finanzen angeht, bekommen Gemeinderat und Verwaltung Nachhilfe von der schwäbischen Hausfrau Käthe Kächele: „Wenn ich fünf Stückle gekauft habe, bei denen jedes 20¦Prozent reduziert ist, was hab‘ ich dann gespart? Genau – 100¦Prozent!“ Ein Kleid, das trotz Nachlass kein Schnäpple ist, bezahlt sie kurzerhand halb bar, halb mit Karte – und schon sieht es auf dem Konto wieder besser aus. Ihr Mann macht nämlich jetzt Online-Banking. „Ich bin noch nicht mal in der Stadt, da sitzt er vor dem Rechner und guckt nach Kontobewegungen.“

Die Dirty River Jazz Band gestaltet den Vormittag rund um den Neujahrsempfang der Gemeinde musikalisch.
Die Dirty River Jazz Band gestaltet den Vormittag rund um den Neujahrsempfang der Gemeinde musikalisch. | Bild: Corinna Raupach

Käthe Kächele heißt eigentlich Ute Landenberger, ist Kabarettistin und kommt von der Alb. Sie sorgt für Völkerverständigung im badischen Immenstaad. Hochdeutsch kommt nicht infrage. „Wozu brauch‘ ich einen Genitiv, wenn ich einen Dativ habe? Des Bäckers Frau – das ist dem Bäcker seine Alte!“ Versteht das Publikum sie, auch die Männer? „Da darf ich ja nicht zu laut reden, sonst heißt es, was schreit sie so. Und nicht zu leise, das überhören die Männer.“

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Bei ihrem Exemplar zu Hause sei nicht nur das Hören ein Problem. Als sie mit ihm in einen Dessous-Laden gehen will, denkt er an Dessert. Sie geht allein, kauft einen sonnengelben BH – „der passt so gut zu den Schlafzimmer-Vorhängen“ – und wirft sich damit aufs Ehebett. Ihrem Mann fällt ein: „Käthe, ich muss die Gelben Säcke rausstellen.“

Im Anschluss sind die Gäste zu Häppchen, Getränken und Gesprächen eingeladen.