Eine der großen Überraschungen des Abends der historischen Narrenzunft Markdorf war die Bekanntgabe, dass "Narrenbolizei" Heinz Schwenninger sich entschieden hat, in Rente zu gehen. Ein jüngerer Nachfolger sei schon gefunden, der Name werde aber erst bei der Dreikönigssitzung am 6. Januar 2019 bekannt gegeben. Für seine treue Dienste wurde Heinz Schwenninger zur "Ehrennarrenbolizei" ernannt.
Dank Sponsoren im Plus
Interessant war der Bericht von Säcklemeister Wolfgang Ehrmann. Ehr hatte es aufgrund des großen Narrentreffens im Jahr 2017 mit sechsstelligen Summen zu tun. Die finanziellen Vorkehrungen für das Narrentreffen seien bereits im Jahr 2016 getroffen worden, womit dieses Geschäftsjahr 2017 dank der Rücklagen, Sponsoring und Zuschüsse und nach Abzug der Steuern mit einem großen Plus abgeschlossen werden konnte. Ohne das Sponsoring und Zuschüssen aus dem Jahr 2016 hätte das Narrentreffen einen Verlust eingebracht, erklärte Ehrmann im Gespräch mit dem SÜDKURIER.
Obervermesser planen Juibuläum 2019
Obervermesser Clemens Scheidweiler teilte mit, dass die Jungvermesser im Jahr 2019 ihr 25-jähriges Bestehen feiern. Zum Anlass dieses Jubiläums würden bereits Planungen für die zweite Auflage des Hupenballs im Theaterstadel im Wirtshaus Gehrenberg laufen.
Garde gründet Nachwuchsgruppe
Aus beruflichen und schulischen Gründen mangelt es der Garde an Tänzerinnen. Die aktuelle Gardeführung, bestehend aus Michaela Schwenninger und Julia Burkart, steht für die Posten nicht mehr zur Verfügung. Messmer und Burkhart versicherten aber, dass die Garde derzeit neu strukturiert werde und mit Abstimmung des Präsidiums an einem neuen Konzept zur Nachwuchsförderung gearbeitet werde. So ist derzeit eine Tanzgruppe für Mädchen und Jungen in Planung. Aus dieser Tanzgruppe will man künftige Tänzerinnen für die Garde gewinnen.
Nur noch ein Ball statt zwei
Im Bereich Programmball will die Zunft künftig neue Wege gehen. "Auch hier wollen wir ein neues Konzept versuchen", sagte Zunftmeisterin Birgit Beck. Vizezunftmeister Hardy Frick erläuterte die Änderungen. So sollen der Zunft- und der Bürgerball künftig in einem Ball zusammengefasst werden. Man werde weiterhin ein Programm bieten und zusätzlich eine gefragte Tanzband engagieren. Einen Namen für den künftigen Ball habe man noch nicht, so Frick. Der anhaltende Besucherschwund bei beiden Bälle war Anlass der Konzeptänderung.
Treffen im Regierungspräsidium
Zunftmeisterin Birgit Beck blickte zufrieden auf ihr erstes Amtsjahr zurück. Sie habe viele neue und interessante Kontakte gehabt. Immer heftiger würden allerdings die ständig neuen Auflagen im Bereich Jugendschutz, Brandschutz sowie vielerlei andere Vorgaben für Veranstaltungen, die als Verein kaum noch zu stemmen seien. Otto Gäng, Vizepräsident der Vereinigung schwäbisch-alemannischer Narrenzünfte (VSAN), berichtetet von einem Treffen von Verbandsvertretern mit Verantwortlichen des Regierungspräsidiums Stuttgart. Die Mitarbeiter dort seien gut vorbereitet gewesen und hätten ein offenes Ohr gehabt für die Anliegen der Narrenzünfte. In naher Zukunft stehe ein weiteres Treffen an, wo über die künftige Vorgehensweise und eventuelle Abschwächungen der Auflagen gesprochen werden soll, so der Vizepräsident.
Wahlen und Ehrungen
- Vizezunftmeister: Hardy Frick
- Beisitzerin: Annika Rössler
- Gruppenführer: Hänselermajor Uwe Schulz, Stellvertreter Jens Mink, Oberkaujohle Tanja Messmer, Stellvertreter weiblich Lisa Jäger, Stellvertreter männlich Benjamin Michael, Obervermesser Clemens Scheidweiler, Stellvertreter Jens Neumann, Oberaltmarkdorferin Gabi Steiger, Oberjungnarrenrätin Aurelia Zollner, Stellvertreterin Franziska Geng, Oberfahnenschwinger Christian Altstädter, Stellvertreterin Michaela Moosmann.
- Narrenämter: Narrenmutter Michael Sikora, Narrenvater Hubert Rössler, Brauchbeauftragter Erich Benzing, Narrenbüttel Dietmar Bitzenhofer, Archivar Norbert Klöck.
- Narrenräte: Tanja Heggelbacher, Georg Marbeiter, Rainer Steffelin, Sonja Strunk und Thomas Strunk.
- Ehrungen: Ehrennarr Hans-Peter Leichtle, Ehrennarrenbolizei Heinz Schwenninger. 30 Jahre: Claudius Bäder, Reinhold Späth. Für besondere Verdienste: Andreas Müller und Gerhard Thiede (beide Hänselermedaille), Sabine Messmer, Tobias Riegger, Nicole Neumann, Michaela Schwenninger, Julia Burkart und Rainer Zanker (alle Büttelmedaille), Norbert Klöck (kleines Kaujohlekreuz) und Klaus Jautz (kleines Hänselerkreuz). (ala)