Die für den ein oder anderen sicher schon leidige Diskussion um den Bahnübergang reißt nicht ab. Die Kritiker der derzeitigen Verkehrsführung aber haben Recht: Wer sich die Situation vor Ort anschaut, kann durchaus auf den Gedanken kommen, dass Unfälle nur eine Frage der Zeit sind. Das vorläufige Verbot des Linksabbiegens von der Bernhard- in die Gutenbergstraße wird regelmäßig missachtet. Fußgänger sind sich zu bequem, die beiden Ampelanlagen in der Ensisheimer Straße und der Bernhardstraße zu benutzen. Stattdessen rennen sie teilweise wie wild über die Straße, so meine Beobachtungen. Vor allem am frühen Morgen und nach Schulschluss sorgen die zahlreichen Schüler für eine zusätzliche Gefahrenquelle.

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Nichtsdestotrotz stehen in erster Linie die Verkehrsteilnehmer selbst in der Pflicht. Natürlich sind die hiesigen Autofahrer die alte Verkehrsregelung gewohnt und müssen die abgeknickte Vorfahrtsstraße erst verinnerlichen. Um Unfälle zu vermeiden, ist allerdings dringend ein Umdenken nötig – ob es die Autofahrer wollen oder nicht. Sturheit und Egoismus sind fehl am Platz.

Nur eine Zwischenlösung

Außerdem zu beobachten ist die Tatsache, dass viele Menschen nicht wirklich gut informiert scheinen und von der Reparatur der Ampelanlage oder gar einem Kreisverkehr sprechen. Die momentane Verkehrsführung ist in langen Verhandlungen zwischen Stadtverwaltung, Deutsche Bahn und Verkehrsbehörde die einzig machbare Lösung gewesen und dient als Zwischenlösung für den Planungszeitraum für die Erneuerung der Lichtanlage. Dieses Planfeststellungsverfahren dauert sechs bis acht Jahre. Bis dahin gilt die abknickende Vorfahrtsstraße. Und je schneller sich alle Verkehrsteilnehmer an diese Situation gewöhnen und den Schildern entsprechend fahren, desto schneller hat das Chaos ein Ende.

Insofern: Aufmerksam sein und Rücksicht nehmen. Die Anwohner werden es danken. Könnte glatt als Aufschrift eines Werbeschildes durchgehen, doch Schilder hat es rund um die Kreuzung wirklich genug.