Die Stadt Markdorf hat den seit sieben Jahren in ihrem Besitz befindlichen Bahnhof verkauft und als Investor für die geplante öffentliche Umnutzung lokale Partner gefunden: Die Markdorfer Immobilienfirma Kapitalpartner Konzept GmbH und der Markdorfer Unternehmer Wolfgang Kiene engagieren sich als Investoren in einer neu gegründeten Bahnhof Markdorf GmbH & Co. KG.
In Kooperation mit Kiene soll Kapitalpartner, wie es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung vom Dienstag heißt, die Umnutzung des Bahnhofs realisieren. Käufer des Bahnhofs und Gesellschafter der neuen GmbH sind die Geschwister Kai, Heiko und Anja Schafheutle von Kapitalpartner und Kiene.
Kaufpreis liegt bei 120 000 Euro
Der Kaufpreis für den Bahnhof (mit Ausnahme der DB-Räume im Erdgeschoss) inklusive des rund 900 Quadratmeter großen Grundstücks beläuft sich auf 120 000 Euro. Ziel der Investorenlösung sei es, das denkmalgeschützte Gebäude „vor dem Verfall zu schützen und neu zu beleben“, so die Verwaltung.

Die Projekt-Idee für den Bahnhofsbau „Von Markdorfern für Markdorf„ sei im Oktober 2017 nach Besichtigungstouren diverser reaktivierter Bahnhöfe in Kißlegg, Leutkirch und Bad Waldsee entstanden. Neben dem verbleibenden Stellwerk der Deutsche Bahn AG im EG soll den Plänen nach auf zwei Etagen ein Bäckerei-Café einziehen, das eine Terrasse auf der Südseite bekommen wird.
Außerdem soll im EG ein kleines Reisebüro eröffnen. Für die Räume im ersten Obergeschoss gebe es laut Stadt „vielversprechende Gespräche“ mit einem Architekturbüro als Mieter. Im zweiten Obergeschoss sollen ebenfalls Büros entstehen.
Denkmalschutz „verkompliziert“ Planung
Die Denkmalschutzauflagen für das Gebäude hätten die Planung „deutlich verkompliziert“, teilt die Verwaltung mit. In gemeinsamen Bemühungen von Stadt, Baurechtsamt, Statiker, Architekten und Ingenieuren seien mit dem Denkmalamt „zielführende Lösungen“ gefunden worden, mit denen man auch die Wünsche der Stadt und ihrer Bürger habe berücksichtigen können.
Umbau-Start im Frühjahr 2020
Mit der Renovierung und dem Umbau der Räume soll im Frühjahr 2020 begonnen werden. Der Kaufpreis ist dabei der geringste Teil an der Gesamtsumme, die die Investoren schultern werden: Die umfangreichen Auflagen des Denkmalschutzes sowie der Umbau der Räume werden deutlich höhere Investitionen erfordern. Zudem habe sich die Stadt umfangreiche Nutzungsrechte vorbehalten, heißt es auf Anfrage dieser Zeitung seitens der Verwaltung.