„Wir hatten noch nie einen so kreativen Jahrgang“, zeigte sich Gymnasialrektorin Diana Amann vom Bildungszentrum Markdorf begeistert von ihrer Abschlussklasse. „Und dass einige der Schüler zwischen schriftlichem und mündlichem Abitur den Zusatzstress von Projekten für den Förderpreis auf sich nehmen, verdient großen Respekt“, wies sie auf die Phase der Abschlussprüfungen hin.

Anna Ziegler, Preisträgerin des Vorjahrs in der Kategorie Sprachen, berichtet von ihrem Aufenthalt in Frankreich.
Anna Ziegler, Preisträgerin des Vorjahrs in der Kategorie Sprachen, berichtet von ihrem Aufenthalt in Frankreich. | Bild: Hans Peter Klesel

Bürgermeister Georg Riedmann würdigte neben den Preisträgern die zwei Talente, die den Abend musikalisch begleiteten. Er habe in seiner Zeit als Profi-Musiker nicht immer sein Potenzial abrufen können, denn es gebe einen großen Unterschied zwischen Probe und Aufführung, erlaubt er sich ein offenes Wort zum Festakt. Deswegen aber „keine Risiken einzugehen, sei der sicherste Weg, zu scheitern“, zitierte er Mark Zuckerberg. Angst beschränke die Leistungsfähigkeit, und er ermutigte die Nachwuchstalente, neugierig zu sein, denn wer stets das Scheitern im Blick habe, könne nicht weiterkommen.

Die junge BZM-Schülerin Mara Schmidt begeistert mit ihrem Spiel an der Harfe zur Eröffnung des Abends.
Die junge BZM-Schülerin Mara Schmidt begeistert mit ihrem Spiel an der Harfe zur Eröffnung des Abends. | Bild: Hans Peter Klesel

Mit Bravour bestanden hat ihren Auftritt die junge Schülerin Mara Schmidt, mit einem anspruchsvollen Stück an der Harfe, einem ungewöhnlichen Instrument. Gerd Kästle, Betreuer für Naturwissenschaften, stellte Samuel Kratzer als den Preisträger in der Kategorie Naturwissenschaften vor. Er versprach nicht zu viel, als er einen Ausflug in die Astronomie ankündigte.

Samuel Kratzer, Preisträger in der Kategorie Naturwissenschaft, entführt die Zuhörer mit seinem Vortrag ins Universum.
Samuel Kratzer, Preisträger in der Kategorie Naturwissenschaft, entführt die Zuhörer mit seinem Vortrag ins Universum. | Bild: Hans Peter Klesel

Der junge Mann nahm die Zuhörer gekonnt mit in einen Vortrag, der ins Universum und zurück führte. In aller Seelenruhe beschrieb Samuel Kratzer, wie die Sonne als Superteleskop genutzt werden könne, um Aufnahmen von 50 Millionen Kilometern entfernten Himmelskörpern zu machen. Gerd Kästle zitierte zur Frage der Wirtschaftlichkeit Albert Einstein mit den Worten: „Wenn wir schon vorher wüssten, was uns das bringt, dann wäre es keine Forschung mehr.“ Das gilt auch für die Roboter-AG am BZM, an der Kratzer teilnimmt. Die Betreuer, Christian Heinzel und Andrea Wodtko, berichteten stolz, dass die Truppe jüngst mit vier Teams an der Europameisterschaft in Italien teilgenommen und zwei Meistertitel gewonnen habe, es stehe am 13. Juli die WM in Brasilien bevor.

Zuhörer bei der Verleihung des Wirtschaftspreises (vorn, von links): Roger Brand, stellvertretender Schulleiter am BZM, Gerd Kästle, ...
Zuhörer bei der Verleihung des Wirtschaftspreises (vorn, von links): Roger Brand, stellvertretender Schulleiter am BZM, Gerd Kästle, Betreuer Naturwissenschaften, Stefan Ferguson, Betreuer Sprachen, Diana Amann, Schulleiterin am BZM, Bürgermeister Georg Riedmann. | Bild: Hans Peter Klesel

Stefan Ferguson, Betreuer für Sprachen, leitete philosophisch über zur Frage, wozu man heute noch Sprachen lernen soll, wenn die Technologie die Übersetzung leistet. „Sprache ist der Gegenpol zur Maschine, der Ausdruck von Gedanken und Gefühlen, sie ist Zeichen kultureller Vielfalt und Bewahrung der Menschlichkeit. Philologen bauen die Brücken aus der Vergangenheit über die Gegenwart in die Zukunft“, beschrieb der BZM-Lehrer die Bedeutung in Zeiten, in denen das Zauberwort KI vieles infrage stellt.

Jakob Hameister, Schüler am BZM, unterhält das Publikum am Klavier mit einer schmissigen Version des Stücks „We are the world“.
Jakob Hameister, Schüler am BZM, unterhält das Publikum am Klavier mit einer schmissigen Version des Stücks „We are the world“. | Bild: Hans Peter Klesel
Freuen sich über herausragende Leistungen an ihrer Schule: Schulleiterin Diana Amann (links), Preisträgerin Dilan Kaya und der ...
Freuen sich über herausragende Leistungen an ihrer Schule: Schulleiterin Diana Amann (links), Preisträgerin Dilan Kaya und der stellvertretende Schulleiter, Roger Brand. | Bild: Hans Peter Klesel

Die Preisträgerin Dilan Kaya für Englisch und Latein will testen, wie weit man mit Latein als toter Sprache in Portugal kommt. Die Abiturientin Jule Neumann war bereits als Austauschschülerin in Frankreich und will als Projekt den Einfluss von Englisch auf die französische Sprache untersuchen. Ebenfalls in Frankreich gewesen ist die Preisträgerin des Vorjahrs, Anna Ziegler. Sie hat sich dort mit den rechtsextremen Parteien AfD und Rassemblement National (RN) beschäftigt und referierte couragiert über politische Tendenzen, etwa, dass nach ihren Recherchen unter jungen Leuten Paris eine „linke Bubble“ sei. Überreicht wurden die Preise von Andrea Giessmann vom Wirtschaftskreis; Schüler Jakob Hameister begeisterte am Klavier mit dem passenden Stück „We are the world“, und Schulleiterin Diana Amann lud zum anschließenden Stehempfang.