Markdorf Es sei ein ganz besonderer Abend, zu dem der Markdorfer Kunstverein eingeladen habe. Das erklärte Bürgermeister Georg Riedmann nun bei der von Florian Loebermann, Lothar Kraft und Klaus Bermetz mit Jazz begleiteten Finissage zur 83. Ausstellung des Vereins in der Stadtgalerie. Die indes ein besondere Ausstellung gewesen ist. Bot sie doch eine Rückschau auf die 82 vorangegangenen Ausstellungen, bei denen Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen, Plastiken und Installationen von insgesamt 365 Künstlern zu sehen waren. Besonders war die Finissage auch, weil die Stadt sich von Bernhard Oßwald verabschieden wollte, dem Mitbegründer des Kunstvereins und seither dessen Vorsitzender.
Als ehemalige Kulturamtsleiter in Donaueschingen und von daher mit den Gepflogenheiten in der Ausstellungs-Szene vertraut, wusste Riedmann diese Kontinuität zu würdigen. Den Einfluss Bernhard Oßwalds auf die Ausstellungstätigkeit des Vereins zu beurteilen, das wollte der Bürgermeister „lieber Berufeneren überlassen“. In jedem Falle sei der Beitrag Oßwalds dazu, dass der Kunstverein und die Stadtgalerie weit über die Region hinaus einen guten Ruf habe, nicht zu unterschätzen. Die gesamte Stadt „profitiert von den Früchten dieser Arbeit“. Solches ehrenamtliches Engagement habe Markdorf verändert. Wobei Riedmann ausdrücklich auch die Mitarbeit des gesamten Ausstellungsteams im Kunstvereins in seine Würdigung einbezog.
Die Qualität der Exponate habe stets an erster Stelle gestanden – nicht die Besucherzahlen. Und Bürgermeister Riedmann mochte sich gar nicht ausmalen, was in Markdorf alles fehlen würde, wenn es keinen Kunstverein, keine Stadtgalerie gäbe. Zum Dank für dessen Verdienste um die Markdorfer Kultur überreichte Riedmann Oßwald eine Roland-Litzenburger-Zeichnung. Den Dank des Vereins sprach auch Peter Neumann aus, Oßwalds Nachfolger als Kunstvereinsvorsitzender. Im Team will Bernhard Oßwald übrigens weiterhin bleiben – aber im „Hängeteam“ des Vereins, nicht im Vorstand.