Die Musikschule Raumschaft Markdorf könne auf ein „ausgesprochen ruhiges Jahr“ zurückblicken. Das hat Egbert Benz bei der Hauptversammlung des die Musikschule tragenden Vereins im großen Saal des Obertors berichtet. Der Vorsitzende sprach zwar auch davon, dass es in einer Einrichtung, die von rund 1000 Schülern besucht wird, immer zu gewissen, kleineren Turbulenzen kommen müsse, doch das sei „ganz normal“.

Eine größere Herausforderung habe es dann aber doch gegeben im vergangenen Jahr, berichtete Egbert Benz: Die Umstellung auf eine neue Verwaltungssoftware, die insbesondere Christian Verdi, dem stellvertretenden Direktor der Musikschule, außerdem auch Susanne Priebe und Heike Pichler, den beiden Sekretärinnen, einiges abverlangt habe.

Das Foto zeigt (von links): Georg Riedmann, Brigitte Waldenmaier, Martin Hug, Christian Jentsch, Uwe Priebe, Sandra Erdmann, Christian ...
Das Foto zeigt (von links): Georg Riedmann, Brigitte Waldenmaier, Martin Hug, Christian Jentsch, Uwe Priebe, Sandra Erdmann, Christian Verdi, Verena Kaiser und Egbert Benz. | Bild: Jörg Büsche

Um eine moderate Erhöhung der Unterrichtsgebühren sei man nicht herumgekommen. Beim Thema Finanzen sprach Egbert Benz das Einvernehmen mit den vier die Arbeit der Musikschule unterstützenden Gemeinden – Bermatingen, Deggenhausertal, Markdorf und Oberteuringen – an, die Mitte des vergangenen Jahres den Haushaltsplan der Musikschule „fast ganz ohne Widerspruch“ angenommen haben. Immerhin ist die Musikschule darin von einem Zuschuss der Gemeinden von rund 280.000 Euro für den Unterrichtsbesuch ihrer Kinder und Jugendlichen ausgegangen. Dass die Haushaltsplanung mit einer Abweichung von nur einem Prozent aufgegangen sei – der Vereinsvorsitzende sprach hier von einer Punktlandung –, sei der guten Arbeit von Schatzmeisterin Verena Kaiser und der hilfreichen Unterstützung von Martin Hug zu verdanken, der, so Egbert Benz weiter, die Finanzen der Musikschule seit Jahrzehnten mit „großem Geschick jongliert“.

Irina Vovchuk, Marina Myronko und Zhanna Spiridonova haben im Juni 2024 beim Stiftungskonzert der Musikschule gespielt.
Irina Vovchuk, Marina Myronko und Zhanna Spiridonova haben im Juni 2024 beim Stiftungskonzert der Musikschule gespielt. | Bild: Jörg Büsche

Bürgermeister Georg Riedmann, der als Vertreter der vier Unterstützer-Gemeinden an der Hauptversammlung teilnahm, bestätigte Egbert Benz‘ Darstellung, wonach alle vier Kommunen hinter dem Finanzierungsmodell stehen und sich anteilsmäßig, je nach Anzahl der aus ihrem Gebiet kommenden Schüler, an den Unterrichtskosten beteiligen. Umso leichter falle es den Kämmerern der Gemeinden, dem Unterstützungsanliegen zuzustimmen, als sich das vom Musikschulverein vorgelegte Zahlenwerk durch große Klarheit auszeichne, betonte Riedmann. Er sagte, dass es „selbst in diesen Zeiten schwieriger Kassenlage überhaupt keine Diskussionen“ gebe. Auch das ein Zeichen der besonderen Wertschätzung für die ausgezeichnete Ausbildungsarbeit der Musikschule.

Riedmann ging auf die „Sonderstellung“ der Musikschule ein. Im Gegensatz zu vielen anderen Musikschulen, die sich zwar ebenfalls in der Hand eines Vereins befinden, habe die Markdorfer ihre Eigenständigkeit behalten – und sich nicht, wie es andernorts der Fall sei, zu Anhängseln der Kommunalverwaltung entwickelt. „Müssten wir die Verwaltungsarbeit im Rathaus leisten, bräuchten wir mindestens eine zusätzliche halbe Stelle für unsere Personalverwaltung“, erläutert der Bürgermeister den Vorteil, den die Stadtverwaltung aus dem vor einigen Jahren mit der Musikschule vereinbarten Finanzierungsmodell zieht.

Eine der Klavierschülerinnen der Musikschule bei der Matinee im Februar 2024 in der Mittleren Kaplanei.
Eine der Klavierschülerinnen der Musikschule bei der Matinee im Februar 2024 in der Mittleren Kaplanei. | Bild: Jörg Büsche

Welche Rolle die Musikschule für die Markdorfer Kultur spielt, das zeigten die Bilder, mit denen Leiter Gerhard Eberl seinen Jahresbericht illustriert hat. Krankheitsbedingt konnte er den Vortrag nicht selber halten. Das übernahm Egbert Benz. Ein Klavierkonzert, ein Kooperationsvorspiel, ein Musical, ein Streichervorspiel, ein Stiftungskonzert, Auftritte im Haus im Weinberg, in der Bermatinger Kirche St. Georg, das alljährliche Sommerkonzert, die Mauritiuskonzerte, das Jubiläumskonzert des Blockflöten-Ensembles und weitere öffentliche Veranstaltungen haben den städtischen Kulturkalender bereichert. Und bereichern diesen weiterhin: Am 19. Juli lädt die Musikschule zum Sommerkonzert in die Stadthalle, am 27. Juli zu einem Konzert im Kloster Weppach und am 13. September zu einem Konzert in der Mauritiuskapelle ein.