Im Vorgriff auf die Neugestaltung des Leimbacher Festplatzes hat die Stadtverwaltung Markdorf am Donnerstagabend vor Ort eine Bürgerbeteiligung veranstaltet, um unter Moderation des Überlinger Landschaftsarchitekten Helmut Hornstein Ideen einzuholen.

Ziel der Stadtverwaltung ist es, Fördergelder aus dem Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum (ELR) zu erhalten. Ein Antrag auf Fördermittel soll aus Gründen der Fristwahrung noch im September gestellt werden.

Als Diskussionsbasis zeigte Hornstein einen Lageplan mit Bestand sowie ein bewusst einfach gehaltenes Konzept zur Neugestaltung: Entlang der Westseite brauche es eine begrünte räumliche Einfassung, am besten durch Bäume. Im Süden soll ein Ort der Begegnung eingerichtet werden. Vorhandene Bäume sollen bleiben.
Für die Neugestaltung sind ein paar Nüsse zu knacken: Der Platz ist Veranstaltungsort des traditionellen Pfingstmusikfestes des Musikvereins Riedheim. Ein Teil des Areals dient der im Gebäude der Ortsverwaltung untergebrachten Feuerwehrabteilung Riedheim.

Des Weiteren sind im Süden des Festplatzes Stellplätze eingerichtet. Dies, weil wegen Übergangslösungen mittels Containern für die Grundschule sowie für die Kita-U3-Betreuung Parkplätze bei der Mehrzweckhalle bis auf Weiteres nicht verfügbar sind. Auf Nachfrage berichtete Stadtbauamtsleiter Michael Schlegel, dass es im Süden des Festplatzes keine Dauerparkplätze geben wird, sobald die Übergangslösungen des Kindergartens wohl ab September 2021 und der Grundschule 2024 nicht mehr erforderlich sein werden.
Vorstandsmitglieder des MV Riedheim äußern Bedenken
Vorstandsmitglieder des Musikvereins äußerten Bedenken. „Der Grünstreifen entlang des Fahrtwegs zur Andienung des Festzelts ist kritisch. Es geht so schon sehr eng zu“, sagte Vizevorsitzender Dieter Gehweiler. Schnell wurde klar, dass der Verein die Dimensionen des Festzeltes eigentlich nicht verringern möchte und für den Festbetrieb die Infrastruktur mit Strom, Wasser, Kanalisation braucht.
Das über die Region hinaus bekannte Fest sei wesentliche Einnahmequelle des Vereins und trage zudem zum Bekanntheitsgrad Leimbachs bei, hieß es weiter.

Ob es denn Überlegungen gegeben habe, das Fest auf einen anderen Ort zu verlegen? Bürgermeister Georg Riedmann berichtete: „Dieser Gedanke ist immer wieder ausgesprochen worden... Das Festzelt muss auf befestigten Flächen stehen. Vergleichbare Flächen gibt es nicht im Ortsteil.“
Vereinsführung zeigt Kompromissbereitschaft
Nach einigem Hin und Her ging Dieter Gehweiler auf die Forderung einer Kompromisslösung ein: „Der Musikverein ist schon kompromissbereit. Aber es müssen mobile Gestaltungslösungen sein, die vor dem Fest ohne Probleme abgebaut und danach wieder aufgebaut werden können. Dann kann der Platz komplett überplant werden.“ Man werde sich beteiligen, aber diese Auf- und Abbauarbeiten nicht alleine übernehmen, der Verein sei durch den Festbetrieb ohnehin stark eingespannt, ergänzte Vorsitzender Edwin Gehweiler.

Anwohnerin Gabi Paul legte ein Augenmerk auf die Parkplatzsituation: „Wir haben einen Schotterplatz vor der Haustür und werden nachts wegen Autos aus dem Schlaf gerissen. Teils fahren Autos sogar den Fußweg hinauf.“ Paul regte einen Bouleplatz im Süden des Festplatzes an.
Es braucht Spielgeräte, Bänke und Schattenplätze
Karin Müller, Mutter von drei Kindern, sagte, es brauche Spielgeräte für sechsjährige und ältere Kinder, außerdem Bänke und Schattenplätze – all dies sei leicht ab- und aufbaubar.