Nach dem Café Marktgeflüster schließt nun auch die „Auszeit“: Zum Jahresende läuft der Mietvertrag von Amela Stett für das Café Auszeit an der Ecke Mangold-/Ittendorfer Straße aus. „Durch die Corona-Pandemie und zwei Lockdowns waren die vergangenen zwei Jahre nicht einfach“, berichtet sie. Von ihren fünf Jahren im Café Auszeit seien zwei „für die Katz“ gewesen. Nach dem zweiten Lockdown habe sie quasi wieder bei null angefangen. „Und das, obwohl viele Kunden zu mir gehalten haben“, sagt Stett.

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Hinzu komme, dass sie ihren Mietvertrag nur für weitere fünf Jahre verlängern könnte. „Aber man weiß nicht, was der Winter bringt. Das war mir einfach zu riskant.“ Dabei denkt die Gastronomin an höhere Mieten, steigende Energiekosten und Mehrausgaben für Lebensmittel. „Die höheren Kosten kann ich nicht eins zu eins auf die Gäste abwälzen, denn da würden sie ausbleiben“, ist sie sich sicher. Aber die Entscheidung für die Schließung sei ihr alles andere als leicht gefallen.

Sandra Feiner sitzt selbst dort, wo so viele ihrer Gäste stets gerne gesessen haben: im Fenster des Cafe Marktgeflüster. Das Café in der ...
Sandra Feiner sitzt selbst dort, wo so viele ihrer Gäste stets gerne gesessen haben: im Fenster des Cafe Marktgeflüster. Das Café in der Marktstraße hat bereits im Juli seine Türen geschlossen. | Bild: Jörg Büsche

Interessenten aus unterschiedlichen Branchen

Aktuell kann sich Amela Stett vorstellen, eventuell ein kleineres Café zu übernehmen. Seit sie 15 Jahre alt, ist arbeitet die Mutter einer kleinen Tochter in der Gastronomie. „Wenn es mit dem kleinen Café nicht klappt, dann mache ich etwas komplett anderes“, so ihre Pläne. Dabei denke sie eher an ein Angestelltenverhältnis. Was ab Januar in den Räumen des Cafés Auszeit sein wird, kann Stett nicht sagen. Es werde wohl kein Café mehr sein, aber sie wisse, dass es Interessenten aus ganz unterschiedlichen Branchen gebe.

Aus zum Jahresende: Die Backstube Kloos im Proma blieb hinter den in sie gesetzten Erwartungen zurück.
Aus zum Jahresende: Die Backstube Kloos im Proma blieb hinter den in sie gesetzten Erwartungen zurück. | Bild: Claudia Wörner

Ebenfalls noch nicht entschieden ist, was die Proma-Besucher am Standort der Bäckerei Kloos mit dem Café Daily finden werden. „Man ist im Gespräch, aber es gibt noch nichts Konkretes“, teilt Nico Schneider mit, der für die Proma-Gesellschaft für das Mietermanagement zuständig ist. Es gebe zwar Interessenten, aber die wirtschaftlichen Bedingungen würden aktuell nicht besser werden. „Wir werden aber versuchen, dass es im Januar einen nahtlosen Übergang gibt“, kündigt Schneider an.

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Seit 2008 war die Backstube Kloos im Proma vertreten, teilweise mit zwei Geschäften. Bereits im März sagte André Kloos, dass die Filiale im Proma hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei. Die Mitarbeiter werden übernommen, die Filiale in der Ravensburger Straße bleibt bestehen.

Standort der Bäckerei Ulmer war nicht ideal

In der Hauptstraße hat die Bäckerei Ulmer bereits ihren Betrieb eingestellt. „Kurz nach uns hat in der Hauptstraße auch die Bäckerei Hamma eine Filiale eröffnet. Das waren für Markdorf einfach zu viele Bäckereien beziehungsweise Cafés“, sagt Alexander Ulmer. Vielleicht sei es auch nicht der ideale Standort gewesen. Die Corona-Pandemie spiele dagegen weniger eine Rolle. „Allerdings bekommen wir aktuell das Personal für unsere Filialen fast nicht zusammen“, sagt der Geschäftsführer. Die Personalsituation sei einfach kritisch.

Der Standort war nicht ideal: Die Filiale der Bäckerei Ulmer in der Markdorfer Hauptstraße ist bereits geschlossen.
Der Standort war nicht ideal: Die Filiale der Bäckerei Ulmer in der Markdorfer Hauptstraße ist bereits geschlossen. | Bild: Claudia Wörner

Unter dem Strich seien es wirtschaftliche Gründe, die zum Aus der Ulmer-Filiale in der Markdorfer Hauptstraße geführt hätten, sagt Ulmer. Weiterhin werde es aber die Filiale im Penny-Markt geben. Ulmer schließt jedoch nicht aus, dass es irgendwann an einem besseren Standort auch wieder eine Ulmer-Filiale in der Innenstadt geben werde.

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