Intersport Raither: Laden auf Vordermann gebracht
„In der Hoffnung, dass wir am 20. April wieder öffnen dürfen, freuen wir uns jetzt schon, unsere Kunden wieder begrüßen und beraten zu dürfen“, sagt Manuel Raither vom gleichnamigen Sporthaus in Markdorf. Nach der Ladenschließung habe man die Zeit genutzt und mit den Mitarbeitern den Laden auf Vordermann gebracht sowie die neue Frühjahrs- und Sommerware ansprechend präsentiert. „Die neuen Kollektionen sind schon geliefert und warten bereits auf unsere Kunden“, so Raither. Um auch während der Krise für seine Kunden da zu sein, ist er auf Abruf für Anfragen zur Stelle. „Wir sind telefonisch sowie per Email für unsere Kunden erreichbar und nehmen Bestellungen gerne entgegen, um diese im näheren Umkreis auszuliefern.“ Ansonsten genießen Manuel Raither und seine Frau Katrin es derzeit, viel Zeit mit der Familie zu verbringen. „Das kommt leider bei uns Selbstständigen öfter mal zu kurz. Außerdem hatten wir noch einen Lehrauftrag und haben unsere beiden Schulkinder zuhause unterrichtet.“

Wolfram S: Sparmaßnahmen und Onlinehandel
„Ich bleibe optimistisch, weil ich meine, dass man die Wirtschaft nicht kaputt gehen lassen kann. Spätestens Ende April sollten die Läden wieder aufgemacht werden können, das kann sonst nicht funktionieren“, meint Nico Schneider, der im Einkaufszentrum Proma das Herrenbekleidungsgeschäft Wolfram S führt. „Ich brauche Einnahmen, um meine Kosten decken zu können. Zumindest, um meine Fixkosten weiter bezahlen zu können, habe ich mir natürlich Gedanken gemacht“, so Schneider weiter. Neben der einen und anderen Sparmaßnahme setzt er jetzt auf Onlinehandel. „Ich habe einen Onlineshop auf die Beine gestellt. Angeboten werden die Hochzeitsaccessoires aus meinem Laden. Das hatte ich seit einem halben Jahr schon vor, nur kam ich bis jetzt einfach nicht dazu.“ Ansonsten gebe es Arbeit genug, etwa Hilfen beantragen oder sich weitere neue, umsetzbare Strategien überlegen. „Ich bin zuversichtlich, dass wir es durchstehen, auch wenn es aktuell eine sehr ärgerliche Situation ist, die alles andere als einfach ist.“

Foto und Parfümerie Strauch: Für Kunden per Handy auf Abruf
„Mit ist es wichtig, jetzt trotzdem für meine Kunden da zu sein“, sagt Beatrice Strauch von Foto und Parfümerie Strauch. Da sie auch Drogerieartikel verkauft, gilt ihr Laden als solche und darf eingeschränkt geöffnet haben – ein glücklicher Umstand in der aktuellen Situation. „Ich mache nach Absprache Termine aus, versende mit der Post oder liefere an die Haustür“, so Beatrice Strauch. Obwohl das nur einen Bruchteil ihres normalen Geschäfts ausmache, sei für sie erfreulich, dass neben Stammkunden auch einige neue Kunden dabei seien. „Man merkt schon, dass sich Gedanken gemacht wird und man lieber vor Ort einkauft, also ein ‚buy-local‘-Trend zu erkennen ist. Das ist doch etwas Positives in diesen Zeiten, hoffentlich hält das auch an, wenn die Krise überwunden ist.“ Neue Wege will Beatrice Strauch erst mal nicht einschlagen, denn sie ist optimistisch, dass in absehbarer Zeit die Situation sich wieder ändern wird. „Ich werde zunächst weiter auf Sicht fahren und am 19. April schaue ich dann weiter.“

Neher – Feine Wäsche: Lieferung bis vor die Haustür
„Ich setze auf direkten Kontakt mit meinen Kunden, meine Handynummer steht im Schaufenster und wenn jemand etwas baucht, kann man mich anrufen“, fasst die Unternehmerin die aktuelle Situation zusammen. Sie findet es wichtig, im Rahmen des Möglichen aktiv zu bleiben und aus der Situation das Beste zu machen. So postet sie regelmäßig über ihre Facebookseite Videos der aktuellen Kollektionen und ist jeden Donnerstag im Laden, um die Schaufenster zu dekorieren. „Natürlich ist die Nachfrage schwindend gering, aber wir sitzen alle im gleichen Boot und da bringt es nichts, den Kopf in den Sand zu stecken.“ Wenn es sein muss, liefert sie Waren an die Haustür oder vereinbart Übergaben vor dem Laden. Persönlich setzt sie auf eine Lockerung der Maßnahmen zum 20. April hin. „Wenn etwa kleine Läden unter bestimmten Bedingungen wieder öffnen dürfen, begrüße ich das. Ich habe auch schon für mich und meine Mitarbeiterin Schutzmasken angeschafft“, so Holzherr-Tausendfreund.

Sonnenklar Reisebüro: Gutscheine sorgen für Umsatz
„Die Touristik hat es wohl mit am härtesten getroffen und wir werden wahrscheinlich die Letzten sein, bei denen wieder so etwas wie geschäftliche Normalität einkehrt“, fasst Julia Wieland, Inhaberin des Reisebüros Sonnenklar im Proma, die Situation zusammen. Doch trotzdem möchte sie optimistisch bleiben. „Wir betreuen die Kunden aus dem Homeoffice so gut es geht, und sind weiterhin Ansprechpartner, oft sogar 24 Stunden am Tag, das klappt sehr gut. Zudem waren wir sehr lange damit beschäftigt, etliche Kunden aus den Zielgebieten zurückzuholen. Das hat aber alles sehr gut funktioniert.“ Gutscheine sind das Thema der Stunde, aber sind sie auch eine gute Idee? Für Wieland auf jeden Fall, denn bieten diese doch eine Möglichkeit, um Umsätze zu generieren und Liquidität zu sichern. „Die meisten Kunden wollten reisen und ich glaube, viele brauchen nach dem Drama auch wieder eine Auszeit.“ Dann möchte sie ihre Mitarbeiterinnen aus der Kurzarbeit zurückholen und wieder voll ins Reisegeschäft starten.
Küchen Krall: Krise bislang nicht angekommen
Von Krisenstimmung ist bei dem Küchen-Fachmann derzeit nichts zu spüren, wie Geschäftsinhaber Michael Fülle berichtet. „Klar haben wir aufgrund der Coronakrise momentan weniger Neukunden, aber das wird sich, wenn überhaupt, erst später bei uns bemerkbar machen. Aktuell beraten und verkaufen wir ganz normal, jeder hat zu tun bei uns.“ Da das Ladengeschäft geschlossen ist, werden Beratung, Anfragen und Verkauf ausschließlich via Telefon und Email abgewickelt. „Das klappt wirklich hervorragend, wir bieten auch Videokonferenzen mit 3D-Präsentationen an, aber das meiste läuft tatsächlich über das Telefon“, so Fülle. Was das Geschäft angeht, gibt er sich nach eigener Aussage sehr „tiefenentspannt“, denn er musste bis jetzt keinen seiner Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken und auch keine staatlichen Hilfen beantragen. „Es ist eigentlich eher so, dass ich durchaus noch ein paar Monteure gebrauchen könnte, im Lager stehen über 20 Küchen, die darauf warten bei den jeweiligen Kunden aufgebaut zu werden.“
