„Was bewegen wollen“: Das ist die Antwort von Heiko Frick auf die Frage, warum er sich für die Fasnet engagiert. Um etwas zu bewegen sei er schon in ganz jungen Jahren in den Jungnarrenrat der Historischen Narrenzunft Markdorf eingetreten und habe sich dort für die Anliegen der Kinder und Jugendlichen eingesetzt. „Die müssen doch auch eine Stimme haben, dort mitreden dürfen, wo es sie direkt betrifft“, erklärt Frick. Heute ist er Vater von drei Kindern von zwölf, zehn und zwei Jahren, allesamt Buben.

Das könnte Sie auch interessieren

Wohin die Fasnetsfahrt denn gehen soll

Sein Ziel? Was zu bewegen, sagt Heiko Frick. Doch in welche Richtung soll dieses Bewegen gehen? Auch da muss er nicht lange überlegen. „Mir geht es um den Spaß.“ Und der entfalte sich immer noch am allerbesten, wenn er von vielen geteilt werde. Denn gemeinsam genossen sei er ansteckend. Eben das habe die Pandemie ganz deutlich gezeigt.

Im vergangenen Jahr, als auf den Markdorfer Straßen so gut wie gar kein närrisches Treiben möglich war, da konnte auch keiner die andern mit ein bisschen mehr Lebensfreude infizieren. Heiko Frick hat es trotzdem versucht. Als man Fasnetshäser draußen in der Öffentlichkeit vergeblich suchte, da hat er daheim im Wohnzimmer das Kaujohlehäs angezogen. Und das närrische Spiel im Kreis der Familie, samt Jucken, Springen und Fasnetsgesang ging per Video ins Netz – als virtuelle Fasnet.

Zum Narrenweckruf in den Lichtblick

In diesem Jahr nun ist dank der Impfung schon wieder sehr viel mehr möglich als in der Saison 2020/21. „Zum Narrenweckruf haben wir uns spontan getroffen“, berichtet Frick. In kleinem Kreise ging es am 6. Januar ins Lokal Lichtblick. Und dort kam es dann tatsächlich zum Weckruf: als kleine Aufführung auf der Treppe des Restaurants.

Die anderen Gäste waren zunächst erstaunt. Mit der Begegnung vom Hänseler und dem Kaujohle hatten sie in diesem Rahmen wirklich nicht gerechnet. Am Ende aber gab es reichlich Beifall, erzählt Heiko Frick. Außerdem kam noch großes Lob von einer Familie, deren Kindern das närrische Geschehen im Lichtblick ausgesprochen gut gefallen hatte. „Ganz, ganz toll“, war der Kommentar der Eltern.

Das könnte Sie auch interessieren

Das Glück der Kinder und Senioren im Blick

Durch Reaktionen wie diese sieht sich Heiko Frick bestätigt: „Oft hilft ein Stups in die richtige Richtung.“ Bei ihm selber seien es ganz sicher die närrischen Impulse aus der nahen Umgebung gewesen, die ihn zum Fasnetanhänger, ja zum „Vollnarren“, wie er sagt, gemacht hätten. Seither sei da allerspätestens mit Beginn der fünften Jahreszeit regelmäßig „dieses Kribbeln“, die Lust auf die und die Begeisterung an der Narretei. „Kinder haben das auch“, sagt er. Und sein Eindruck ist, „dass sich Senioren auch ganz doll über Närrisches freuen können“. Vielleicht, so Fricks Vermutung, weil sie sich an die Fasnetsfreuden ihrer Kindheit erinnert sehen, sich gewissermaßen wieder jung fühlen dürfen.

Das könnte Sie auch interessieren

Schon deshalb, allein dafür, dass Kinder und Senioren bei der Fasnet auf ihre Kosten kommen, lohne sich der Einsatz in der Zunft, erklärt Frick, der seit Herbst 2021 stellvertretender Oberkaujohle ist. „Natürlich müssen wir uns auch diese Fasnet noch ganz streng an die Regeln halten“, schaut Frick auf die Pandemieverordnungen. Die Bremsen seien noch angezogen. Um so wichtiger seien Signale. „Die Menschen müssen sehen, dass wir noch da sind“, insbesondere die jungen und die ganz jungen. Sie auf den Geschmack zu bringen, sei das erklärte Ziel des „Vollnarren“ Heiko Frick – der sich freut, wenn er etwas anstoßen und in Bewegung bringen kann.