Ein mutiges Arbeitszeitmodell soll die Mitarbeiter motivieren und sie langfristig ans Unternehmen binden: Der Flugsitzhersteller ZIM Aircraft Seating verkürzt die Arbeitszeiten bei vollem Gehalt und wird ab dem 1. Januar 2023 im zweiwöchigen Turnus eine Vier-Tage-Arbeitswoche einführen. Außerdem entfällt die Kernarbeitszeit und das mobile Arbeiten soll weiter ausgebaut werden. Dadurch wolle man zusätzliche Flexibilität für das Unternehmen, aber auch für die Mitarbeiter schaffen, teilt ZIM mit. Das neue Arbeitszeitmodell wird sowohl am Verwaltungssitz in Immenstaad als auch in der Produktion in Markdorf angewendet werden.
„Wir machen den Donnerstag zum Freitag und ermöglichen uns jede zweite Woche ein langes Wochenende. Wir freuen uns sehr, dass wir mit neuen Ansätzen die Arbeitswoche neugestalten und es unsere jetzige wirtschaftliche Lage ebenfalls erlaubt, unseren Mitarbeitern entgegenzukommen“, wird ZIM-Geschäftsführer Sven Achilles zitiert.
Belastungen der Mitarbeiter im Blick
Die Luftfahrtindustrie erhole sich weiter und die Nachfrage nach Flugzeugsitzen steige, heißt es seitens des Unternehmens. Zugleich seien die Mitarbeiter belastet durch hohe Energiepreise und die Rekordinflation. Aus diesen Gründen, so Achilles, werde man außerdem den Mitarbeitern wie bereits schon im Juli nun im Dezember erneut eine Inflationsprämie auszahlen, ebenso ein weiteres Mal im kommenden Jahr. Auch die Gehälter bei ZIM sollen 2023 erhöht werden, vorausgesetzt, der wirtschaftliche Aufschwung in der Branche halte an.
„Wir wissen, dass viele unserer Beschäftigten sehr unter den stark gestiegenen Kosten für die Lebenshaltung, das Heizen, aber auch für die tägliche Fahrt zur Arbeit leiden“, so Achilles. Mit den Maßnahmen zur Verkürzung der Arbeitszeit und den Prämien wolle man einerseits das Engagement der Mitarbeiter würdigen und sie andererseits auch langfristig an das Unternehmen binden.

ZIM Aircraft Seating beschäftigt aktuell rund 120 Mitarbeiter in Immenstaad und Markdorf. Nach eigenen Angaben zählen mittlerweile mehr als 40 Airlines zu seinen Kunden. ZIM gehört seit Februar 2020 mehrheitlich zum Münchner Finanzinvestor Aurelius. Aktuell ist das Unternehmen auf der Suche nach Erweiterungsflächen für seine Produktion.