„Als wir am Dienstag um 9.45 Uhr kurz vor Öffnung des Kleiderladens kamen, standen fünf offene Kartons direkt vor der Tür – trotz des Aushangs, das nicht zu tun“, erzählt Renate Ernet. Sie ist eine von vier Teamleiterinnen des ehrenamtlich geführten Caritas-Kleiderladens in der Markdorfer Poststraße 12.

Einfach direkt vor die Tür des Kleiderladens gestellt: mehrere offene Kartons mit Bekleidung. Die meisten Jacken, Blusen und Hemden, ...
Einfach direkt vor die Tür des Kleiderladens gestellt: mehrere offene Kartons mit Bekleidung. Die meisten Jacken, Blusen und Hemden, T-Shirts, Pullover und Sweatshirts sind verschmutzt. | Bild: Renate Ernet

Im Caritas-Kleiderladen in Trägerschaft der katholischen Seelsorgeeinheit Markdorf wird an drei Tagen pro Woche gut Erhaltenes für Erwachsene angeboten. Doch das, was sich in den durchwühlten Kartons befindet, muss ganz überwiegend aussortiert und entsorgt werden: beispielsweise Jacken, Blusen, Hemden, Jeanshosen, T-Shirts und Sweatshirts. Nicht gereinigt, nicht gewaschen – vieles fleckig oder verschmutzt.

Wöchentlich die gleiche Situation

Keineswegs ein Einzelfall, wie Evi Gräble-Kopp bestätigt. „In den vergangenen vier, fünf Wochen mindestens zum fünften Mal“, sagt die Organisatorin des Kleiderladens. „Manche wollen ihre Sachen offenbar günstig loswerden“, vermutet sie. Ihre dringende Bitte auch im Namen der ehrenamtlichen Kolleginnen: „Die Waren nicht einfach abstellen, sondern zu den Öffnungszeiten abgeben. Oder anrufen und einen Abgabetermin vereinbaren.“

„Der Kleiderladen ist definitiv keine Entsorgungsstelle.“
Evi Gräble-Kopp, ehrenamtliche Organisatorin

Die Bitte hat laut Gräble-Kopp gute Gründe: Gut erhaltenes Gebrauchtes, das außerhalb der Öffnungszeiten vor dem Kleiderladen abgestellt wird, animiert Passanten durchaus, darin zu wühlen. Die Folge: Die Bekleidung wird verschmutzt, immer wieder werde auch Restmüll dazugestellt. „Der Kleiderladen ist definitiv keine Entsorgungsstelle“, sagt die Organisatorin.

Leitgedanke: „Würde ich das so noch tragen?“

Wer etwas spenden möchte, sollte darauf achten, dass die Bekleidung gut erhalten, noch tragbar, gewaschen oder gereinigt, ordentlich gefaltet und gut verpackt ist. „Jeder, der etwas spenden will, sollte sich fragen: Würde ich das so noch tragen?“, formuliert Gräble-Kopp den Leitgedanken.

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Angenommen werden Bekleidung und Schuhe für Erwachsene. „Im Regelfall ausschließlich Saisonware – derzeit für Herbst und Winter –, weil die Lagerkapazitäten im Kleiderladen begrenzt sind“, erklärt Gräble-Kopp.

Für Kinder- und Jugendbekleidung gibt es im Mehrgenerationenhaus eine Annahmestelle. Altkleider können bei der Segelfliegergruppe abgegeben werden. Zudem gibt es in der Stadt Altkleidercontainer.

Der Caritas-Kleiderladen, Poststraße 12, hat dienstags und donnerstags jeweils von 10 bis 18 Uhr sowie samstags von 10 bis 13 Uhr geöffnet.