Kunst- und Kulturangebote sind in Corona-Zeiten rar. Da auch die Schlosshofkonzerte dieses Jahr nicht stattfinden können, hat sich Markdorf Marketing gemeinsam mit dem Markdorfer Kunstverein etwas anderes überlegt, um den Schlosshof in der Markdorfer Innenstadt anderweitig zu nutzen und gleichzeitig zu verschönern.

Im Innenhof werden acht Kunstwerke aus Holz, Stein, Metall und Bronze präsentiert. Bürgermeister Georg Riedmann hofft auf zahlreiche Besucher.

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Ausstellung in kürzester Zeit organisiert

Lucie Fieber, Geschäftsführerin von Markdorf Marketing, hat die Ausstellung innerhalb von vier Wochen koordiniert. Normalerweise bräuchte man dafür ein paar Monate, sagt Bernhard Oßwald, Vorsitzender des Kunstvereins. Beide sind von dem Ergebnis begeistert. „Der Innenhof war schon lange nicht mehr in so einem guten Zustand“, sagt Fieber.

Dazu haben auch die Stadtgärtnerei und der Bauhof beigetragen, indem sie den Platz mit Pflanzen und Arbeiten an den Gebäuden verschönerten. „Bei der Auswahl der Skulpturen wurde besonders auf die Qualität geachtet“, sagt Oßwald.

Gute Zusammenarbeit von Stadt und Künstlern

Bildhauerin Waltraud Späth aus Friedrichshafen betont, dass nicht jede Stadt solch ein Projekt in Corona-Zeiten für Künstler organisiere und die Synergie zwischen Stadt und Kulturschaffenden hervorragend sei. Ihre Skulptur aus Beton, Stahl und Holz entstand im Jahr 2012, soll Hoffnung symbolisieren und wiegt 1200 Kilogramm.

Für Waltraud Späth aus Friedrichshafen steht der Arbeitsprozess im Mittelpunkt ihrer künstlerischen Arbeit. Ihre Skulptur stellt die ...
Für Waltraud Späth aus Friedrichshafen steht der Arbeitsprozess im Mittelpunkt ihrer künstlerischen Arbeit. Ihre Skulptur stellt die Silhouette eines Körpers aus groben Eichenscheiten dar, der in Beton gefangen ist und ein Sinnbild für Aussichtslosigkeit darstellt. Wenn durch die Öffnung des Kunstwerks Sonnenlicht fällt, „kann der Schattenwurf als Hoffnungsträger in diesem Moment als Lebenshilfe erwartet werden“, erklärt Späth. | Bild: Julia Leiber

Oliver Ritter aus Salem ist mit seinen Kunstwerken normalerweise viel auf Ausstellungen unterwegs. „Ich dürste danach, meine Kunst präsentieren zu können. Diese Ausstellung gibt mir wieder den Raum dafür“, erzählt er erfreut. Er sei froh, einen Teil zu dem Projekt beigetragen zu haben.

„Oweltinga – Hüterin des Lebens“: So nennt Berufskünstler Oliver Ritter aus Salem seine Skulptur. Diese ist in einem ...
„Oweltinga – Hüterin des Lebens“: So nennt Berufskünstler Oliver Ritter aus Salem seine Skulptur. Diese ist in einem Eichensockel befestigt. Sie soll Kraft im Raum geben. | Bild: Julia Leiber

Die Skulptur „Windbraut“ von Annette Booss aus Heiligenberg ist eigentlich für die Landesgartenschau in Überlingen gedacht gewesen. Da diese wegen der Corona-Pandemie abgesagt wurde, stellt Booss diese für den Schlosshof zur Verfügung. Die Anordnung der einzelnen Kunstwerke findet sie gut gelungen: „Keiner nimmt dem anderen etwas weg“, meint die Bildhauerin.

Die 380 Kilogramm schwere Skulptur von Annette Booss aus Heiligenberg besteht aus französischem Kalkstein. Sie entstand direkt aus dem ...
Die 380 Kilogramm schwere Skulptur von Annette Booss aus Heiligenberg besteht aus französischem Kalkstein. Sie entstand direkt aus dem Stein. Maschinen kommen bei ihr selten zum Einsatz. | Bild: Julia Leiber

Reinhard Scherer aus Alfdorf und Armin Göhringer aus Zell am Harmersbach stellen jeweils zwei Plastiken und Skulpturen aus. Reinhard Scherer stellt großformatige und schwere Plastiken aus Stahl her.

Aus den Eigenschaften des Materials erschafft er mit wenigen Grundformen gewichtige Plastiken wie diese namens „Asymetrischer ...
Aus den Eigenschaften des Materials erschafft er mit wenigen Grundformen gewichtige Plastiken wie diese namens „Asymetrischer Raum“: Künstler Reinhard Scherer aus Alfdorf. | Bild: Julia Leiber
„Dynamischer Raum I“: So heißt diese aus Cortenstahl angefertigte Skulptur aus dem Jahr 2017 von Reinhard Scherer. ...
„Dynamischer Raum I“: So heißt diese aus Cortenstahl angefertigte Skulptur aus dem Jahr 2017 von Reinhard Scherer. Wetterfester Baustahl wird als Cortenstahl bezeichnet. | Bild: Julia Leiber

Armin Göhringer achtet bei seinen abstrakten Skulpturen darauf, die Kräfte des Materials für die Formgebung einzusetzen.

Armin Göhringer aus Zell am Harmersbach stellte diese beiden Kunstwerke her. Das große und längliche (rechts) ohne Titel entstand 2004 ...
Armin Göhringer aus Zell am Harmersbach stellte diese beiden Kunstwerke her. Das große und längliche (rechts) ohne Titel entstand 2004 und fügt sich in die Umgebung wie hier an der Hauswand ein. Mit der Kettensäge bearbeitete er den Stamm von einer Robinie. Links seine weitere Skulptur aus Eiche und Eisen. | Bild: Julia Leiber
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Die Ausstellung unter freiem Himmel beginnt offiziell am 15. Juni und kann bis zum 11. September im Innenhof des Bischofsschlosses bewundert werden. Der Eintritt ist frei.