Für Bürgermeister Georg Riedmann sei die Entscheidung des Gemeinderates zwar kein deutliches Zeichen, aber ein klares Ergebnis gewesen, sagt er im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Er werde nun – voraussichtlich Anfang kommender Woche – die Resolution gemeinsam mit dem Gemeinderatsbeschluss an Landrat Lothar Wölfle schicken. Dann kommt es auf die Reaktion des Kreistages an. „Ich werde mich überraschen lassen“, sagt Riedmann.
Rechtsgültiger Vertrag sieht kein Mitspracherecht vor
Bürgermeister Georg Riedmann betont erneut, dass es einen rechtskräftigen Vertrag zwischen der Stadt Markdorf und dem Landkreis gibt, der kein Mitspracherecht für die Stadt Markdorf vorsieht. „Dieser Vertrag ist die Grundlage und wird nicht in Frage gestellt“, stellt der Bürgermeister klar.
Dies müsse man ganz nüchtern betrachten. Riedmann hatte am Dienstagabend ebenfalls für die Resolution gestimmt, da er es für wichtig hält, dass die Stadt vor einem Beschluss des Kreistages zum weiteren Vorgehen in Sachen Südumfahrung zumindest noch gehört werde. Voraussichtlich im Herbst 2021 soll der Baubeschluss gefällt werden.

Die Entscheidung über die Resolution könnte der Kreistag vermutlich in einer öffentlichen Sitzung im Mai oder Juli treffen. Bekommt Markdorf die Möglichkeit, ein Votum abzugeben, möchte Bürgermeister Georg Riedmann das Thema in einer Gemeinderatssitzung nach der Sommerpause allerdings erst auf die Tagesordnung bringen, wenn alle Grundlagen zur Planung und Kostenberechnungen fertig vorliegen.
Tobias Gähr, Leiter des Straßenbauamtes und Verkehrsplaner Claus Kiener, Modus Consult Ulm, würde er als Experten einladen. „Egal, wie der Gemeinderat dann abstimmt. Mehr als eine Empfehlung an den Kreistag wird es nicht sein“, sagt Georg Riedmann. Wie dieses Votum im Gemeinderat ausfallen könnte, sei laut Riedmann nicht absehbar. Letztlich gehe es aber darum, dass sich die Stadt noch mal politisch äußern dürfe.
Riedmann: Südumfahrung darf Stadt nicht spalten
In der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend hatte eine Bürgerin in der Bürgerfrageviertelstunde davor gewarnt, dass die Debatte rund um die geplante Südumfahrung zu einer Spaltung innerhalb der Stadt zwischen Gegnern und Befürwortern führen könnte.
Die Erinnerungen an die Entscheidung rund ums Bischofschloss sind noch nicht verblast. „Ich werbe hier für eine gewisse Gelassenheit“, so Riedmann, der die Stimmung, dass die Mehrheit in der Stadt nicht eindeutig sei, nach eigener Aussage durchaus wahrnimmt.