Der große Baukran am Stadtgraben soll definitiv nicht mehr bis zum Herbst dort stehen: Das bekräftigt Bauherr Faruk Murat auf Anfrage des SÜDKURIER. Im Gemeinderat hatte Ordnungsamtsleiter Jürgen Hess jüngst berichtet, dass die Stadt dem Bauherren nun eine dritte Ausnahmegenehmigung zur Verlängerung der Baustelle erteilen müsse. Dabei stand auch die Befürchtung im Raum, der Kran werde weitere Wochen oder gar Monate in die Straße ragen. Die baustellenbedingte Engstelle behindert bereits seit Juni vergangenen Jahres den Verkehr.

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Aktuell plane er, den großen Kran Ende Juli abbauen zu lassen, teilt Murat mit. Die Baustelle selbst sei damit aber „leider“ noch nicht zu Ende. Nach seinen bisherigen Erfahrungen wolle er derzeit lieber keinen Fertigstellungstermin nennen.

Er benötige den großen Kran für den Transport schwerer Lasten, wie dieser Holzkonstruktion auf dem Foto, sagt der Bauherr. Mehrfach war ...
Er benötige den großen Kran für den Transport schwerer Lasten, wie dieser Holzkonstruktion auf dem Foto, sagt der Bauherr. Mehrfach war er von der Stadtverwaltung gebeten worden, einen kleineren Kran einzusetzen. | Bild: Helmar Grupp

Bauherr: „Auch für uns ärgerlich“

An der Innenstadtachse Stadtgraben lässt der Stuttgarter Architekt seit Mitte 2024 zwei schmale Doppelhaushälften errichten. Eigentlich hätte das Vorhaben bereits Anfang des Jahres fertiggestellt sein sollen. Doch etliche Verzögerungen bremsten die Bauarbeiten fortwährend aus. Darüber hatten sich Hess und Bürgermeister Georg Riedmann im Gemeinderat sehr kritisch geäußert.

„Es ist auch für uns ärgerlich, dass die Baustelle länger geht als geplant“, teilt Murat mit. Die beengten Verhältnisse dort würden die Koordination der Handwerker erschweren. Mehrere Gewerke parallel arbeiten zu lassen, sei daher schwierig. Eigentlich seien es zwei Baustellen, die gleichzeitig von dem Kran bedient werden müssten.

Der Stuttgarter Architekt ist gemeinsam mit seinem Bruder Bauherr am Stadtgraben. Er sagt: „Mit einem kleineren Kran würden wir nur 40 ...
Der Stuttgarter Architekt ist gemeinsam mit seinem Bruder Bauherr am Stadtgraben. Er sagt: „Mit einem kleineren Kran würden wir nur 40 Zentimeter Platz gewinnen.“ | Bild: Faruk Murat

Baustellenbetrieb kostet mehrere tausend Euro im Monat

Von der Verwaltung werde mit der Kritik der Anschein erweckt, die Bauherrschaft würde fahrlässig handeln und die Baustelle unnötig verlängern. „Das ist auf keinen Fall richtig“, betont Murat. Die Baustelleneinrichtung koste mehrere tausend Euro im Monat. Als Bauherr stehe er auch finanziell in der Verantwortung und gehe angesichts gestiegener Zinsen und Baukosten ein großes Risiko ein. Außerdem würden Handwerker in der Region von dem Projekt profitieren und es werde Wohnraum geschaffen. Dies sollte von der Stadt zumindest gewürdigt werden, so Murat.

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Bereits mehrfach hatte die Verwaltung bei Murat angefragt, ob er auch einen kleineren Kran einsetzen könne, damit zumindest die Engstelle in der Straße beseitigt wäre. Zuletzt hatte dies auch FW-Rat Dieter Walliser nochmals gefordert. Auch darauf antwortet der Bauherr: Er habe die Möglichkeit geprüft, sagt Murat. Mit einem kleineren Kran würde man jedoch gerade mal 40 Zentimeter Platz gewinnen. „Die Verkehrssituation würde sich dadurch nicht merklich verändern.“

Zumindest gibt es mit Ende Juli nun einen konkreten Zeithorizont für den Abbau des Krans. Die Baustelle selbst dürfte wohl erst im Laufe des Herbstes beendet werden.