Die Zeiten werden kriegerischer, das kann jeder sehen. Kein Tag vergeht, an dem wir nicht auf eine neue Bedrohungslage hingewiesen werden und noch alarmierter sind als wir ohnehin schon alarmiert sind. Daher ist es nur folgerichtig, wenn in Baden-Württemberg der Abschuss von Bibern endlich erleichtert wird.
Es gibt einige dieser großen Nager, bei denen überhaupt kein Interesse besteht, einen Job anzunehmen, Deutsch zu lernen und sich geräuschlos in unsere Gesellschaft zu integrieren, wie es viele andere Zuwanderer und Rückkehrer tun – wenn es sich nicht gerade um Wölfe, Luchse, Waschbären, Nutrias, Marderhunde, Quaggamuscheln und Tigermücken handelt.
Ist er von Moskau hier eingeschleust?
Der Biber tut sich unter diesen Arten als gefährlicher Saboteur hervor. Fast könnte man meinen, er sei von Moskau hier eingeschleust worden. Inzwischen sind selbst Hochwasserbecken, Wasserwerke und Eisenbahnlinien nicht mehr vor seiner Stauwut sicher.
Das Problem ist, dass man die Biber nicht über einen angeknabberten Leisten scheren kann. Es wäre falsch, jetzt jeden Kanalarbeiter mit einer Schusswaffe auszustatten! Denn wie es bei vielen politischen Bewegungen der Fall ist: Auch bei den Bibern gibt es Radikale und Gemäßigte.
Diese hatten nie ein Problem damit, sich mit den Biberberatern des Nabu wie auch mit den Kommunalverbänden zusammenzusetzen und pünktlich ihre Abgaben zu zahlen. Als Frontleute der Renaturierung wurden viele dieser Tiere mit Urkunden ausgezeichnet und bekamen sogar eine Garage für ihre Burgen und den Bau von Kindertagesstätten genehmigt.
Bahnchef Lutz geht auf Einkaufstour
Die Konsens-Biber müssen nun den Imageschaden ertragen, den die Unbelehrbaren anrichten. Aber wo es um Bahnstrecken geht, hört eben der Spaß auf. Warum? Bahnchef Richard Lutz will mega viel neue Züge einkaufen, die tatsächlich pünktlich abfahren und ankommen könnten, wenn der Biber sie lässt.
Störer aber passen nicht in das geniale Konzept der Bahn – nämlich so viele Züge auf die Gleise zu setzen, dass zu jeder Zeit einer von ihnen irgendwo pünktlich eintrifft. Damit wären für die Kunden alle Probleme gelöst, die Bahnsteige immer für Putzkolonnen frei!
Weitere Vorteile: Wenn ständig ein Zug einfährt, muss man keinen Sitzplatz mehr reservieren und sich herumärgern, wenn er besetzt ist. Es funktioniert immer irgendwo eine Toilette, und ein Bordrestaurant mit eingeschränktem und uneingeschränktem Speiseangebot freut sich auf unseren Besuch.
Sind die Waggons umgekehrt gereiht, wartet man einfach auf den nächsten Zug, wo sie dann richtig gereiht sind – und wenn nicht, auf den dritten Zug, der kurz darauf einrollt. Ist die Klimaanlage ausgefallen – ebenfalls kein Ding! Wir warten noch ein paar Minuten und haben es schön kühl.
E-Auto-Fahrer sind im Vorteil
Länger warten müssen die Autorfahrer. Wenn ständig ein Zug kommt, wird es an den Schranken hektisch. Fahrern von E-Autos macht das nichts aus, denn die beschleunigen superschnell, und bis der Zug kommt, sind sie schon weg.
Ihnen müssen Verbrennerfahrer die Vorfahrt lassen, können sich aber auf Parkplätze an der Schranke stellen und dort den nächsten Bahnstreik abwarten. Wann der kommt? Unklar. GDL-Festspielleiter Klaus Weselsky ist in Rente. Die Lösung: Eine Brücke über jede Schranke. Für neue Infrastruktur ist die Schuldenbremse jetzt ausgesetzt.