Um den bislang verhinderten Probelauf für ein E-Scooter-Angebot in Markdorf doch noch zu ermöglichen, hatte der Anbieter Zeus im Rathaus angefragt, ob auch die Stadt die Rolle des Partners vor Ort, der die Elektro-Tretroller einsammelt und wartet, übernehmen könnte. Im Rathaus reagiert man eher reserviert auf diesen eher ungewöhnlichen Vorschlag.

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Sofern es für die Stadt keine finanziellen Nachteile bedeute, könne man das eventuell ins Auge fassen, sagt Ordnungsamtsleiter Jürgen Hess. Das werde man nun prüfen. Hess macht eine einfache Rechnung auf: Würde die Aufgabe der städtische Bauhof übernehmen, dann gebe es dafür Stundensätze, sowohl fürs Personal als auch für die eingesetzten Fahrzeuge. Liegen die höher als die Bezahlung, die Zeus für die Partneraufgabe für jeweils rund drei Stunden an zwei Tagen die Woche anbiete, dann lohne sich das nicht. „Denn es kann natürlich nicht sein, dass das dann auf Kosten des Steuerzahlers geht“, sagt Hess. Zur detaillierten Kostenkalkulation und zur Bezahlung habe man von Zeus noch keine konkreten Zahlen vorliegen.

„Es kann natürlich nicht sein, dass das dann auf Kosten des Steuerzahlers geht“, sagt Ordnungsamtsleiter Jürgen Hess.
„Es kann natürlich nicht sein, dass das dann auf Kosten des Steuerzahlers geht“, sagt Ordnungsamtsleiter Jürgen Hess. | Bild: Jörg Büsche

Generell, schränkt Hess ein, habe man beim städtischen Personal keine allzu großen freien Kapazitäten. Deswegen sei die von Zeus vorgeschlagene Lösung für ihn auch „nicht so richtig vorstellbar“. Scooter-Anbieter wie Zeus arbeiten mit Partnern vor Ort. Die Scooter werden geliefert, im Falle von Markdorf sollen es 25 bis 30 sein. Vor Ort kümmert sich dann ein Partner ums Aufsammeln versprengter Roller und um Kleinreparaturen und das Laden der Akkus. Markdorf wäre die erste Kommune überhaupt, in der die Stadtverwaltung die Aufgabe eines solchen Partners übernehmen würde. Zeus bietet sein Scooter-Angebot in der Region unter anderem in Konstanz, Villingen-Schwenningen, Tübingen und Kempten an und agiert dabei eigenständig. Eine Beauftragung durch die Stadt gibt es nicht.

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In Markdorf hätte der auf sechs Monate angesetzte Testlauf bereits Anfang Juli starten sollen. Doch ohne Partner kein Start. Selbst eine Anzeige im Amtsblatt hatte nicht zum Erfolg geführt.