Die Albert Weber GmbH vermeldet einen weiteren Firmenzukauf: Der Markdorfer Automotive-Zulieferer hat die insolvente Ritter Leichtmetallguss GmbH (Weinstadt), einen Hersteller von Bauteilen aus Aluminium-Druckguss, übernommen. Die Übernahme sei in Form eines sogenannten Asset Deals erfolgt und zum 1. August wirksam geworden. Das Werk werde unter dem Namen Weber Weinstadt am Markt agieren, heißt es in einer Mitteilung der Albert Weber GmbH. Bei einem Asset Deal erwirbt ein Unternehmen in einzelnen Käufen die Wirtschaftsgüter eines anderen Unternehmens. Dazu gehören beispielsweise Grundstücke, Gebäude oder Maschinen.

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Einstieg in die Medizintechnik

Mit der Übernahme von Ritter vollzieht man bei Weber einen weiteren Schritt, sich von der Fokussierung auf den Automobilbereich zu lösen: Das Weinstädter Unternehmen lieferte seine Komponenten auch an die Medizintechnik-Branche und den Maschinenbau. Zudem will Weber seine Präsenz im direkten Umfeld seiner Bestandskunden im Stuttgarter Raum stärken. In Weinstadt sei am nun neuen Standort auch die Einrichtung eines Technologiezentrums geplant, heißt es.

Fädelte die Übernahme mit ein: Martin Mucha. Der Ritter-Insolvenzverwalter war vor vier Jahren auch miteingebunden ins ...
Fädelte die Übernahme mit ein: Martin Mucha. Der Ritter-Insolvenzverwalter war vor vier Jahren auch miteingebunden ins Insolvenzverfahren der damaligen Weber Automotive GmbH. | Bild: Dario Eidens-Holl

Verhandlungspartner war ein guter Bekannter

Ritter hatte im Juli 2022 den Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Schon damals sei man in Verhandlungen mit der Insolvenzverwaltung eingestiegen, teilt Weber mit. Sachverwalter für Ritter war Martin Mucha, Anwalt der Kanzlei Grub Brugger. Für Mucha ist die Firma Weber kein Unbekannter: Er war vor vier Jahren, ebenfalls für Grub Brugger, als Generalbevollmächtigter in das Markdorfer Unternehmen eingetreten, als die Albert-Weber-Vorgängerfirma Weber Automotive Insolvenz angemeldet hatte. Mucha hatte in den Folgemonaten wesentlich daran mitgewirkt, dass die Familie Weber im Mai 2020 ihr Unternehmen wieder zurückkaufen konnte.

Bei Weber heißt es, man wolle „die Mehrheit“ der Ritter-Mitarbeiter übernehmen und die meisten Arbeitsplätze in Weinstadt sichern. Die Übernahme sei „ein wichtiger strategischer Schritt“ Richtung Systemlieferant im Zuge der Transformation. Außerdem sei der Zukauf ein „klares Bekenntnis zum Standort Deutschland“. Zum finanziellen Volumen des Asset Deals macht Weber keine Angaben.