Meersburg „Aus einer anderen Welt“ lautet der Titel der Gemeinschaftsausstellung von fünf Künstlern in der Galerie im Roten Haus. Die Ausstellung sei schwer in Worte zu fassen, sagte Landrat Luca Prayon anlässlich der Vernissage im Spiegelsaal des neuen Schlosses. Die realitätsbezogenen, plastischen Objekte aus der Tier- und Pflanzenwelt zeigten einerseits die Fantasie, andererseits die handfeste Realität. So habe das Werk „Beifang“ den fahlen Beigeschmack sinnlosen Sterbens und es stelle sich die Frage, wie wir mit Tieren umgehen, meinte Prayon. Dennoch gelte es, auch bei Herausforderungen die kindliche Fantasievorstellung zu bewahren und lobte das Begleitprogramm für Kinder und Jugendliche.
Wie an den Wänden neben den Kunstwerken Aussagen aus Kinderbüchern die Fantasie beflügeln sollen, verabschiedete sich auch Prayon mit Hinweis auf sein Lieblingskinderbuch „Momo“ von Michael Ende. „Momo hört zu. An ihr sollten wir uns ein Beispiel nehmen“, sagte er. Kuratorin Heike Frommer startete ihre Einführung mit Sätzen aus Michael Endes „Die unendliche Geschichte“ von Bastians Reise zur Rettung des verwunschenen Lands Phantásien. So lade die Ausstellung in ein kleines Phantásien ein, meinte Frommer. Sie schrieb kurz die Künstler und ihre Werke. So seien die Wesen aus Wasser und Luft der Meersburger Künstlerin Angelika Brackrock niemals das, was sie scheinen. Was wäre, wenn Pflanzen Lebewesen wären? Eine Frage die sich angesichts der geheimnisvollen Wurzelwesen von Anne Carnein stelle, meinte die Galerieleiterin. Irmela Maiers Gorillas und Eisbären zeigten den problematischen Umgang von Menschen und Tieren, während die märchenhaften Tierwesen von Ingrid Butschek fremd und doch vertraut wirkten und die bio-futuristischen Objekte des ukrainischen Künstlers Aljoscha die Grenze zwischen Organischem und Kunst verwischen würden.
Öffnungszeiten bis 29. Juni außer montags täglich von 11 bis 17 Uhr, donnerstags bis 19 Uhr. 4 Euro Eintritt für Erwachsene.