Dass die Freiwillige Feuerwehr während des abgelaufenen Feuerwehrjahres engagiert unterwegs war, spiegelte sich in der gesamten Sitzung ihrer Hauptversammlung wider. Kommandant Dagobert Heß konnte zusammen mit seinem Bruder und Bürgermeister Daniel Heß neun Feuerwehrleute befördern. Der Kommandant lobte in dem Zusammenhang die große Übungsbereitschaft seiner Kameraden, die insgesamt 1688 Ausbildungs-, Lehrgangs- und Übungsstunden abgeleistet hatten.
Besonders freute er sich über drei Neuzugänge. So begrüßte er seine Töchter Lillie und Lucie als Neulinge, sie wechseln von der Jugendfeuerwehr in die aktive Mannschaft. „Jetzt geht im Hause Heß demnächst gleich dreimal der Piepser runter“, scherzte sein Bruder Daniel Heß. Lennart Präger war der dritte Neue, den Dagobert Heß aufnahm. Der ausgebildete Feuerwehrmann kommt von der Immenstaader Wehr nach Stetten.
Wehr verabschiedet Hubert Weber
Dass er mit Hubert Weber einen „engagierten Zugführer mit extrem lustigen Wesen“ altersbedingt aus dem aktiven Dienst verabschieden musste, bedauerte der Stettener Feuerwehrleiter. Der Bürgermeister bezeichnete Weber als „Glücksfall“ und „Mann der Tat“, der ehrenamtlich für Feuerwehr und Gemeinde unterwegs sei. Dafür gab es einen gesunden Gemüsekorb vom örtlichen Biohof.
Viele lobende Worte hatte der Kommandant für den im vergangenen Jahr verstorbenen „Kamerad, Kassier und Löschmeister Bernhard Müller.“ Heß zählte die Verdienste des Verstorbenen auf, darunter Ehrenzeichen des Landes. Alle Ausflüge habe der Schatzmeister organisiert. „Die Feuerwehr Stetten hat 2024 einen sehr pflichtbewussten und äußerst geschätzten Kameraden verloren“, unterstrich Heß. Interimsweise war Michel Meiners nach dem plötzlichen Tod Müllers eingesprungen.
Die Kasse sei trotz eines Fehlbetrags von 800 Euro ausgebucht und Meiners übergeben worden. Kassenprüfer Anton Müller bescheinigte dem Verstorbenen eine „Top-Kassenführung“. Der Fehlbetrag sei aufgrund der Umstände nachvollziehbar. Dem Interimskassier bescheinigte Anton Müller, gute Arbeit geleistet zu haben. Die übrigen Kameraden folgten Müllers Urteil und wählten Meiners einstimmig zu ihrem neuen Kassenwart.
Dass die gesamte aktive Mannschaft gute Arbeit geleistet hat, resümierte Schriftführerin Franziska Trunz in Zahlen. Demzufolge leisteten die derzeit 61 Aktiven im vergangenen Jahr 409 Einsatzstunden zusätzlich zu den vielen Übungs- und Lehrgangsstunden. Bei den Einsätzen überwogen die technischen Hilfeleistungen, dicht gefolgt von Brandeinsätzen. Sechs Personen konnten dabei gerettet werden, eine verstarb. Die Zahl der Einsätze pendelt sich gemäß Kommandant zwischen 20 und 25 Einsätzen pro Jahr ein. Das bedeutete jeden 16. Tag eine Alarmierung, so Heß.
60 Prozent der Einsätze betreffen technische Hilfeleistungen. Insbesondere Unwetter sowie Vegetationsbrände aufgrund von klimatischen Veränderungen würden die Feuerwehren zukünftig stärker beanspruchen, prognostizierte der Feuerwehrkommandant. Ferner gewinne die Zusammenarbeit mit anderen Wehren immer mehr an Bedeutung. Als Beispiel nannte Heß den diesjährigen Großbrand in Immenstaad.
Starker Zusammenhalt auch außerhalb der Einsätze
Das Übungsniveau seiner Truppe bezeichnete er als besonders hoch. Neben der durch Homeoffice verbesserten Tagesalarm-Verfügbarkeiten lobte Heß ebenso die guten Ausrückzeiten sowie das gute Miteinander der Stettener Feuerwehrleute. „Kameradschaft ist der Kleber, der uns zusammenhält“, unterstrich Heß und verwies auf zahlreiche Aktivitäten wie Ausflüge, Familientage und eine sonntägliche Tischtennisgruppe. Das sei auch der Grund, warum sie „so richtig ranklotzen“ könnten bei dem jährlich von der Wehr organisierten Weinfestevent auf dem Goesbichel.
Das Leitungsteam der Jugendfeuerwehr um Fabian Ritzler leiste ebenfalls viel, um die 16 Kinder und Jugendlichen auszubilden und beieinanderzuhalten. „Das ist kein Selbstläufer“, betonte Heß das Engagement von Ritzler und seinen Unterstützern Laura Heß, Robin Hübschle und Florian Hollitsch. „Die ganze Feuerwehr kann stolz auf ihren Nachwuchs sein“, sagte der Kommandant mit Blick auf die Hilfe der Jugendlichen bei den Hauptübungen sowie beim Weinfestwochenende im August.

Budget für die kommenden Jahre
Bürgermeister Daniel Heß versprach, dass die Gemeinde für ihre schlagkräftige Wehr 2025 und 2026 je 70.000 Euro für die Feuerwehr eingeplant habe. Das Resümee engagierter Feuerwehrarbeit im Jahr 2024 ließ sich an dem von Oberfeuerwehrmann Alexander Cerny zusammengestellten Video „366 Tage in 366 Sekunden“ ablesen.