Die Meersburg Therme verbucht wegen der Corona-Krise ebenfalls Einbußen. Als finanzielle Überbrückung soll ein Liquiditätsdarlehen über maximal 500 000 Euro dienen. Als Sicherheit dafür könnte eine Bank eine Ausfallbürgschaft der Stadt verlangen.

Der Gemeinderat bewilligte nun eine solche Ausfallbürgschaft der Stadt für ein Darlehen, das die Meersburg Therme Betriebsgesellschaft mbH & Co. KG aufnehmen würde. Da bis zur jüngsten Ratssitzung gerade mal ein Angebot vorlag, es kommt von der Sparkasse, votierte das Gremium mit der knappen Mehrheit von neun Ja- zu acht Neinstimmen dafür, dass der Bürgermeister nach Eingang und Prüfung weiterer Angebote per Eilentscheidung den günstigsten Konditionen den Zuschlag erteilen solle.

Bürgermeister Scherer rechnet mit weiteren Angeboten

Man versuche nach wie vor, „ohne diese Bürgschaft auszukommen“, sagte Kämmerin Heike Sonntag. Sie verwies auch darauf, dass im Wirtschaftsplan der Therme 500 000 Euro als „Höchstbetrag der Kassenkredite“ festgesetzt seien. Unklar war während der Sitzung noch, ob eventuell auch ein KfW-Kredit möglich wäre.

Ein Zeitlimit für eine Kreditaufnahme gebe es nicht, sagte Bürgermeister Robert Scherer dem SÜDKURIER auf Nachfrage. Aber eine Entscheidung solle so schnell wie möglich fallen. Es liefen bereits mehrere Gespräche, deshalb gehe er davon aus, dass in der kommenden Woche weitere Angebote vorlägen.

Hoffen auf Lockerungen der Corona-Verodnung

Würde eine halbe Million Euro denn überhaupt ausreichen? Momentan gehe es um eine Überbrückung, so Scherer. Die Therme habe nun seit zwei Monaten keine Einnahmen, die meisten Mitarbeiter seien in Kurzarbeit. „Wir wissen nicht, wie‘s weitergeht.“ Und macht sich Scherer Sorgen um die Zukunft der Therme, die 2019 ein Defizit von 550 000 Euro machte? „Viele Bäder in Deutschland haben gerade Liquiditätsprobleme. Jetzt ist die Frage: Wer hat am meisten Durchhaltevermögen? Ich bin zuversichtlich, dass wir die Therme wieder zum Laufen bringen, wenn uns die Corona-Verordnung wieder Spielräume gibt.“ Inzwischen erklärte die Landesregierung, erste Bäder könnten am 6. Juni wieder öffnen.