Meersburg Die neueste Ausgabe „Mauerläufer“ ist sowohl ein literarischer Leckerbissen als auch ein optischer Hingucker. „Wir geben Ihnen heute ein paar Appetithäppchen“, sagte Mitherausgeberin Chris Inken Soppa zur Einführung der Lesungen im Renaissancesaal der Burg. Doch bevor es so weit war, wurden die Inhalte und Darstellungen der elften Ausgabe, hervorgegangen aus einer Initiative von Autoren als ehrenamtliches Basisprojekt, kurz vorgestellt. „Krisen und Magie“ lautet der prägnante Titel. Aufgeteilt ist das literarische Jahresheft in fünf Kapitel. Die ersten drei Kapitel beinhalten freie Texte regionaler Autoren. Im vierten Kapitel finden sich Werke von Studenten der Hochschule Stuttgart, im letzten Kapitel werden die bestplatzierten Texte des Kurzgeschichten-Wettbewerbs des Internationalen Bodensee Clubs (IBC) vorgestellt.

Bildredakteur Ralf Staiger hat das Heft Seite für Seite anders gestaltet und die Optik an die Texte angepasst. So sei er auch auf das Motto eingegangen. „Im Kapitel ‚Krisen‘ finden sich mehr schlichte Elemente“, erklärte er. Vieles sei mit einzelnen Mitteln handgefertigt, teils auch mit der Druckwalze. „Im Kapitel ‚Magie‘ ist es farbiger und positiver, da bin ich richtig aus mir rausgegangen.“ Neben Fotografien oder Collagen habe er auch mit der Schriftwahl gespielt oder die Texte wie in „Meine Mutter hat gesagt“ von Jürgen Weing in Kreuzform abgedruckt. Dieser Kurztext war dann auch einer derjenigen, die bei der Vorstellung vorgelesen wurden. Larissa Schleher trug das Werk über den kurzen Lebensweg des jungen Mannes vor, der nur tat, was ihm gesagt wurde. Mitherausgeberin Schleher ist aber auch Autorin und las zusammen mit Niels Zubler, einem weiteren Herausgeber, einen Dialog, zu dem jeder der beiden Autoren Textzeilen anhand der Fibonacci-Zahlenreihe (0,1,1,2,3,5, 8, 13...) schrieb. Weitere Proben ihrer Werke gaben Chris Inken Soppa und Gabrielle Meseth sowie Oliver Gassner mit einem nachdenklich machenden Text aus dem Krisenkapitel. Informationen im Internet: www.mauerlaeufer.org