Schauen, Stöbern, Handeln und dann Kaufen: Der Dämmerflohmarkt der Narrengemeinschaft Hasle Maale in Statten war wieder ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt.
Der Markt wirkte dieses Jahr etwas kleiner als gewohnt, weil die Stände in der Landstraße fehlten und das Kruschtzelt auf dem Bauhofgelände etwas kleiner war. Doch dies war eine optische Täuschung, wie Zunftmeister Markus Greinwald erklärte. Im hinteren Bereich des Geländes vor dem Wohnmobilparkplatz seien Flächen hinzugekommen. So konnte die Straße frei bleiben, was zum einen für den Verkehr, zum anderen für die Anwohner eine große Entlastung bringe.
Zahl der Stände so hoch wie in den Vorjahren
Markus Greinwald sagte: „Die Anzahl der Stände ist genauso hoch wie in den vergangenen Jahren.“ Doch das Kruschtzelt sei wirklich etwas geschrumpft. „Die Nachfrage ist da zurückgegangen“, erklärte er. Das Angebot an den Ständen war breit gefächert. Auf Decken, am Boden ausgebreitet, und auf allen Arten von Tischen wurde allerlei Gebrauchtes zum Kauf angeboten, von Kinderkleidung über Bücher bis hin zum kompletten Porzellanservice.
Noch ungeöffnete Flaschen Sekt und Champagner
An einem Stand waren noch ungeöffnete Sekt- und Champagnerflaschen verschiedener Marken im Angebot. Auf Nachfrage erzählte Carmen, die ihren Nachnamen nicht verraten wollte, dass diese von ihrer 92-jährigen Mutter stammten. Alles Geschenke zu Geburtstagen oder anderen Gelegenheiten. Doch die Mutter habe sich entschlossen, keinen Alkohol mehr zu trinken. Weil kein Haltbarkeitsdatum auf den Flaschen stehe, biete sie die Markengetränke für weit weniger als ein Drittel des Ladenpreises an. „Oder für noch weniger, weil ich sie nicht wieder mit nach Hause nehmen will“, sagte sie.
Sie hat aus der Not ein Hobby gemacht

Fast schon professionell gestaltet war der Stand von Jutta Blank. Ketten, Armbänder, Ohrringe und anderer Schmuck hingen mit Preisen ausgezeichnet übersichtlich an Ständern. An den Zeltstangen hatte sie T-Shirts in allen Farben und Größen drapiert. „Das ist alles selbstgemacht“, erklärte Jutta Blank. Sie sei keine professionelle Händlerin.
Schmuckgestaltung sei ihr Hobby und auch die T-Shirts seien selbst bedruckt. „Ich sehe da den Recycling-Aspekt“, erklärte sie. Die Idee zu den T-Shirt-Designs sei ihr bereits vor mehr als 20 Jahren gekommen. „Da hatte ich ein Lieblingsstück und dann kam beim Kochen ein Fettfleck darauf“, erzählt sie lachend. Statt das gute Stück in den Müll zu werfen, habe sie den Fleck überdeckt. Das sei die beste Alternative gewesen. Neben Pailletten nutze sie spezielle waschbare Stofffarben. „Sonst müsste ich mit Omas Kittelschürze rumlaufen“, scherzte die Markdorferin. Auf Flohmärkte gehe sie vielleicht drei oder vier Mal im Jahr. Neben Job und Enkelkindern sei ihr bisher nicht viel Zeit dafür geblieben. Doch seit diesem Monat sei sie Rentnerin. Auf Wunsch fertige sie auch Auftragsarbeiten.
Auch Sammler werden hier fündig

Leon Hölle hielt auf dem Markt Ausschau nach historischen Aufbewahrungsdosen für Grammophon-Nadeln. Und er wurde tatsächlich fündig. An einem Stand mit altem Geschirr und Haushaltsgeräten stand auch ein Grammophon, dabei die gesuchten Blechdosen. „Da gibt es unzählige Formen und Motive“, erklärte der Mittzwanziger. „Die wurden nicht nur in Deutschland, sondern auch in England hergestellt“, wusste er zu berichten. Je nach Zustand und Produktionszahlen lägen die Preise dafür zwischen 3 Euro und mehreren hundert Euro. Auf dem Dämmerflohmarkt in Stetten erstand der drei Dosen für 10 Euro und war zufrieden. Auf diese seltene Sammelleidenschaft sei er gekommen, als sein Opa ihm zum 18. Geburtstag ein altes Grammophon geschenkt habe.
Ausgestattet für die nächste Fasnet

Mit einem bunten Kopfschmuck in Hahnenkamm-Optik fand auch Norbert Madlener etwas Kurioses. „Ich habe dabei an die nächste Fasnet gedacht“, sagte der Überlinger. Den Fund stülpte er sich sogleich auf seinen Strohhut, den er aufgrund der Sonne an diesem Tag trug. „Früher hat man auf Flohmärkten öfter Menschen mit bunten Hüten gesehen“, sagte Madlener, das vermisse er heute.
Narren bewirten die Besucher im Biergarten

Wer nach all dem Schlendern und Handeln verschnaufen wollte, hatte bis Mitternacht im gemütlichen Biergarten dazu Gelegenheit. Bei gekühlten Getränken, frisch gezapftem Bier, Hähnchen oder Spießen vom Grill konnten die Besucher bei Livemusik eine Pause einlegen. Zunftmeister Markus Greinwald und sein Team boten dort regionale Leckereien. „Das kommt alles aus Betrieben aus der Region“, betonte er. Seine Frau Karin ergänzte: „Wir schauen, dass wir auch die kleineren Betriebe unterstützen.“