Meersburg – Mit Glockenschlag Punkt 12 Uhr begangen am Dreikönigstag auf dem Marktplatz die Karbatschen zu knallen, um in den eigentlichen Beginn der Fasnet zu starten. Mit etwa 25 Teilnehmern zeigten ungewohnt viele Schneller, teils Mitglieder der Hänsele – einer Untergruppe der Schnabelgierezunft – teils freie Narren, nacheinander ihr Können an den unterschiedlich langen geflochtenen Hanfseilen. Die Schätzung fällt schwer, da viele von ihnen gleich mehrmals auf den Platz traten. Rund 20 Minuten schwangen Jung und Alt, Männer und Frauen mal alleine, mal in Gruppen die Karbatsche. Der Anteil an Kindern war ebenfalls sehr hoch. Einer von ihnen war der neunjährige Sam Stadel, der zusammen mit seinem Großvater Peter Stadel gekommen war. „Ich schnelle, weil es Spaß macht“, sagte der Schüler. Der Opa habe ihn trainiert, erzählte Sam. Mit dem Schnellen habe er bereits mit fünf Jahren begonnen und er sei schon seit sechseinhalb Jahren Mitglied der Hänsele. „Beim ersten Umzug saß er noch im Kinderwagen“, ergänzte Peter Stadel. Er sei stolz, seinem Enkel ein Vorbild zu sein. „Man muss die junge Generation fördern“, erklärte das Mitglied der Hänsele. Vor dem Start des Einschnellens war die Narrenmusik vom Obertor auf den Marktplatz eingelaufen und das zahlreich erschienene Publikum schunkelte das erste Mal zum diesjährigen Beginn der Fasnet. Im Anschluss zog die Musikkapelle vor das Rathaus, wo sich vor dem Ratskeller schon viele Menschen anlässlich des Kartenvorverkaufs zum Allerlei einfanden. Die Ersten seien schon drei Stunden vor Verkaufsbeginn gekommen, um Karten für ihre Wunschplätze zu kaufen. Die Musiker verkürzten die Wartezeit unter anderem mit dem städtischen Schnabelgierewalzer. Die Zunft bot warme Wienerle im Brötchen sowie heiße Getränke auf Spendenbasis. Zunftmeister Alex Wurster dankte der Musik für ihr Spiel mit einem dreifachen „Ho Narro“ und den Hänsele für die Organisation des Einschnellens. Er wünschte allen eine glückselige Fasnet: „Jetzt geht es rund bis Anfang März.“