Bürgermeister Ralf Meßmer lud am Sonntag zum ersten Neujahresempfang der Gemeinde Oberteuringen in die „Post“ ein – und es wurde rappelvoll. Neben den Rück- und Ausblicken war einer der Höhepunkte die Verleihung der Ehrennadel der Gemeinde an Wolfgang Syré, der seit 2004 dem Gemeinderat angehörte, Mitorganisator des „Teuringer Sonntags“ und Unterstützer verschiedener Gruppen und des Reparaturcafés.
Damit nicht genug, wurden beim Neujahrsempfang auch die Blutspender und Sportler geehrt sowie die Sternsinger zu ihrer Sammlung ausgeschickt.

„Wir können den Wind nicht ändern, aber wir können die Segel richtig setzen“, zitierte Meßmer Aristoteles – und befand, dass dies 2019 gut gelungen und auch Ziel im neuen Jahr sei. „Sicher, nicht alles, was uns vorschwebte, konnte auch realisiert werden. Aber wir brauchen und nicht zu verstecken“, so der Bürgermeister der 4974-Einwohner-Gemeinde (Stichtag 30. Juni 2019).
Ralf Meßmer hält einstündige Neujahrsrede
In seiner fast einstündigen Neujahrsrede erinnerte er unter anderem an die Kommunalwahl, den neuen Pfarrer Reinhard Hangst in der Seelsorgeeinheit, die neue Pächterin des Gasthauses „Die Post“ Sabrina Kellenberger und des Cafés am Teuringer Sylvie Beck, den neuen Hausarzt Andreas Kirstner, die erfolgreiche Kulturarbeit in der Mühle sowie im Haus am Teuringer, wo unter anderem das Projekt „Oberteuringen tanzt“ vor Kurzem den ersten Platz im Wettbewerb „Jugendbegleiter, Kultur, Schule“ der Württembergischen Jugendstiftung errang, aber auch die Ansiedlungen der Firmen Ihse und Meyko an der B 33 und die neue Regiobus-Linie Ravensburg-Konstanz vorbehaltlich der Zustimmung des Kreistags des Landkreises Ravensburg. Landrat Lothar Wölfle ist sich der Zustimmung sicher.

Diese Bürger wurden geehrt

Auflösung von Chorgemeinschaft und Soldatenkameradschaft
Nicht erfreulich seien die Auflösungen der Chorgemeinschaft und der Soldatenkameradschaft gewesen. „Über viele Jahre wurde hier Großartiges geleistet“, sagte Meßmer. Ebenso wenig erfreulich sei, dass die Feuerwehr zu elf Brandeinsätzen ausrücken musste, plus 26 kleineren Vorfällen. Der größte Einsatz war der Brand des Gasthofes „Adler“ im Februar. Die Feuerwehr bekommt ein weiteres neues Fahrzeug und die Feuerwehrhalle soll erweitert werden. Negativ für das Sicherheitsempfinden war die Einbruchsserie mit 36 Einbrüchen beziehungsweise Versuchen in und um Oberteuringen bis zur Festnahme eines 49-Jährigen im August, so Meßmer.
Mit der Erarbeitung des Gemeindeentwicklungskonzepts Oberteuringen 2035 sei vergangenes Jahr ein wichtiger Prozess für die Zukunft abgeschlossen worden und es gehe an die Umsetzung. Ein Thema: Neubau der Schule am jetzigen Standort der Tennisplätze für aktuell 9,8 Millionen Euro. Fertigstellung soll im September 2022 sein. Damit zusammenhängend entsteht eine neue Tennisanlage, deren Planungsentwürfe noch in diesem Monat vorliegen sollen.

Schule sorgt für Schlagzeilen
Die alte Schule machte Schlagzeilen durch den Brand am 17. Mai und die Containerlösung, das „Bunte Haus“, mit dem sich die Situation steigender Schülerzahlen entspannt. Das Gelände soll nach Fertigstellung der neuen Schule im Eigentum der Gemeinde bleiben. Über die künftige Nutzung werde man ausgiebig Gedanken machen, so der Bürgermeister.
Aufstellungsbeschlüsse wurden für neue Baugebiete im Rebhuhn- und Mohnweg gefasst. Nachgedacht werden muss über einen Ausbau der gemeindeeigenen Kläranlage und eventuell einen Anschluss an die Kläranlage in Friedrichshafen. Auf der Suche ist die Gemeinde nach einer Fläche für einen Dorfplatz in Hefigkofen. Die Verschuldung der Gemeinde liegt bei mit rund 270 000 Euro, pro Kopf 54,74 Euro, unter dem Landesdurchschnitt.