Herr Meßmer, gibt es inzwischen Pläne hinsichtlich des alten Schulgebäudes beziehungsweise des Areals?
Es gibt noch keine konkreten Pläne. Glücklicherweise konnte der katholische Kindergarten in Folge eines Wasserschadens bereits in die alte Schule ausweichen. Ohne die alte Schule hätten wir ein echtes Problem gehabt. Eines der alten Gebäude ist aktuell Lagerraum für die restlichen Schulmöbel, im anderen Haus wird voraussichtlich im Obergeschoss befristet eine Flüchtlingsfamilie untergebracht. Für den Schulstandort gibt es natürlich immer wieder Ideen. Leute kommen auf uns zu mit ganz unterschiedlichen Vorschlägen von der Seniorenarbeit über ein Hotel oder eine Gaststätte bis hin zum Ärztehaus. Auf so einem zentralen Grundstück will es wohl überlegt sein, was hier künftig stattfindet. Wir haben zum Glück keinen zeitlichen Druck. Manchmal bringt die Zeit die Lösung von ganz allein.

Wie wichtig ist die Beteiligung der Bürger?
Bürgerbeteiligung ist heutzutage immer ein wichtiges Element. Aber sie muss gut vorbereitet sein, damit die Bürger gut informiert sind und Lösungen mitgestalten können. Nicht vergessen dürfen wir aber, dass in einer Demokratie vor allem die gewählten Volksvertreter Entscheidungen treffen. In der Regel sind sie ein Abbild der Bevölkerung und können insbesondere auf kommunaler Ebene sehr gut abschätzen, was der Wille der Einwohner ist. Im Vorfeld des GISEK (gebietsbezogenes integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept) haben wir die Bevölkerung bereits mit eingebunden. Wir wollten herausfinden, welche Bedürfnisse sie hat und wie dies bei der Gestaltung unsere Ortsmitte eine Rolle spielen kann. Auch hier hat sich gezeigt, dass die Ideen und Anregungen aus der Bevölkerung mit den Gedanken des Gemeinderates im größten Teil übereinstimmen.
Für das Gasthaus „Die Post“ gibt es ein neues Pächterehepaar, außerdem übernimmt ein neuer Pächter das Bistro. Was geben Sie ihnen mit auf den Weg?
Am liebsten wäre mir, wenn ich ihnen gar nichts mit auf den Weg geben muss, sondern dass sie einfach durch ihre Fachkenntnisse als Gastronomen wissen, was sie tun. Mein Eindruck ist, dass eigentlich jede Gaststätte läuft, wenn ein Wirt fleißig ist, gute Qualität bietet und Personal findet. Wichtig ist ein klares Konzept. Durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie wird es sicher nicht einfacher. Da in der Post einige Veranstaltungen der Gemeinde stattfinden und viele Bürger die Lokalität nutzen, ist es enorm wichtig für uns, dass sie wieder schnell zur guten Adresse wird. Eine eigene Bewirtschaftung durch die Vereine wäre bestimmt keine langfristige Lösung gewesen. Das neue Pächterpaar hatte jedenfalls einen sehr guten Start. Ich bin optimistisch, dass wir hier lange erfolgreich zusammenarbeiten. Dass es beim Bistro weitergeht, halte ich ebenfalls für sehr wichtig. Jedes Dorf braucht seine Kneipe und die haben wir jetzt weiterhin. Dem neuen Pächter kann ich nur alles Gute wünschen, ob mit Altbewährtem oder mit neuen Impulsen.

Gibt es Neuerungen in Sachen ÖPNV?
Ja, die Ausweitung der Buslinien binden Oberteuringen bald deutlich besser an Friedrichshafen an. Seit dem 1. Januar fährt die Stadtbuslinie 14 über Ailingen nach Friedrichshafen mit zusätzlichen Terminen bis 22 Uhr. Am Wochenende sogar bis 23 Uhr. Zum 1. April soll dann die neue Linie X14 über Unterteuringen, Berg, vorbei am Bodenseecenter und Sportbad direkt nach Friedrichshafen starten, sodass wir im Wechsel mit der Linie 14 einen Halbstundentakt bekommen. Zusätzlich soll die Linie X14 an Freitagen und Samstagen bis 24 Uhr verkehren. Ein noch fehlender Beschluss des Kreistags über die Finanzierung ist hoffentlich nur noch Formsache.

Was wünschen Sie sich für das Jahr 2024?
Ich wünsche mir, dass die Menschen optimistisch bleiben, dass es wieder mehr Frieden und weniger Konflikte auf der Welt gibt. Des Weiteren möchte ich, dass wir in unserer Gesellschaft wieder mehr Glück und Leichtigkeit verspüren. Das Leben soll wieder Freude bereiten und das Positive im Vordergrund stehen. Außerdem wünsche ich mir, dass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger bereit sind, sich als Kandidaten bei der anstehenden Kommunalwahl zur Verfügung zu stellen. Dass dann möglichst viele Menschen auch zur Wahl gehen, sehe ich als selbstverständlich an.