Das zweite Kapitel des Umzugs der Feuerwehr in Owingen wurde in den vergangenen Wochen mehr und mehr sichtbar. Mitte September hatte der Abriss des alten Domizils begonnen, von dem inzwischen außer ein paar Schutthaufen nicht mehr viel zu sehen ist.
Damit kann zudem eine doppelte Rochade in den kommenden Monaten zum Abschluss gebracht werden. Um Platz für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses zu schaffen, hatte die Gemeinde nach längerer Suche nach dem optimalen Standort zunächst das Gebäude der Raiffeisengenossenschaft an der Nikolausstraße erworben und abgebrochen. Dann war der Neubau in Angriff genommen worden, dessen Kosten sich samt Außenanlagen wohl auf rund 5 Millionen Euro belaufen werden. Dazu gehören auch die Parkplätze direkt beim Gebäude und die Versickerungsflächen für das Niederschlagswasser, die im Bereich des alten Feuerwehrgerätehauses entstehen werden.
Mitte August zog die Feuerwehr in den Neubau um
Rund zwei Jahre nach dem Spatenstich musste der Neubau allerdings bereits Mitte August funktionstüchtig sein. Die Abteilung Owingen zog mit Fahrzeugen, Ausrüstung und technischem Gerät um und räumte ihren bisherigen Standort. Ihre Einsatzbereitschaft am neuen Standort konnten sie bereits bei einigen kleineren Ereignissen unter Beweis stellen.
Innenausbau des neuen Gebäudes läuft noch auf Hochtouren
Am neuen Gebäude läuft der Innenausbau von Sanitär- und Schulungsräumen noch auf Hochtouren. Auch hier mache sich der Boom bei den Handwerksbetrieben bemerkbar, wie Bürgermeister Henrik Wengert betonte. Dennoch ist er guter Dinge, den Neubau im Frühjahr 2022 offiziell und feierlich seiner Bestimmung übergeben zu können. Die Verzögerungen beim Ausbau hätten auch einen positiven Aspekt. Bis zur endgültigen Fertigstellung werden, sofern das Winterwetter keinen Strich durch die Rechnung macht, bereits die Konturen der Außenanlagen zu erkennen sein, auch wenn sie noch nicht im künftigen Grün erscheinen werden. Die Grundfläche des abgebrochenen Altbaus wird dann als Retentionsfläche zur Versickerung des Niederschlagswassers dienen.

Rekultivierung setzt Schlusspunkt bei Gestaltung der grünen Mitte
Diese Rekultivierung und die Einbettung des neuen Feuerwehrgerätehauses werden zugleich den Schlusspunkt bei der Gestaltung der grünen Mitte Owingens als attraktiven Freiraum setzen. Die Überlinger Planstatt Senner hatte dafür unter Beteiligung der Bürger in mehreren Workshops das Gesamtkonzept erstellt.
Erster Baustein war 2003/2004 die neue Sporthalle
Der erste sichtbare Baustein des neuen Ensembles öffentlicher Gebäude war bereits in den Jahren 2003/2004 die neue Sporthalle gewesen. Zehn Jahre später folgte der Abriss der alten Mehrzweckhalle und der Bau des neuen Bürgerzentrums Kultur|O an gleicher Stelle, das sich als Veranstaltungsort in der ganzen Region einen Namen erworben hat und zumindest bis zum ersten Lockdown intensiv genutzt wurde.

DFB-Spielfeld als Bolzplatz und Angebot für Kinder und Jugendliche
Schon mit der Eröffnung des Kultur|O hatten auch die Grünanlagen mit ihrer zentralen Achse, Kinderspielplätzen und Begegnungsräumen enorm an Bedeutung gewonnen und waren zu einem beliebten Treffpunkt geworden. Mit der Fertigstellung des Freiraums rund um das neue Feuerwehrhaus soll die Aufenthaltsqualität weiter steigen. Besonders wichtig war Bürgermeister Henrik Wengert die Planung eines DFB-Spielfelds als Bolzplatz und Angebot für Kinder und Jugendliche im Zentrum. Wenn die Bürger von allem Besitz ergriffen haben, wird auch das alte Feuerwehr bald vergessen sein, das jetzt der Abrissbirne zum Opfer fiel.