Owingen-Taisersdorf Bereits zum 32. Mal gestaltete der Owinger Teilort Taisersdorf jetzt seinen Osterbrunnen, der spätestens an den Feiertagen seit Jahren ein Anziehungspunkt für Ausflügler aus der ganzen Region ist. Der Ort im oberen Linzgau war in den 1990er-Jahren Vorreiter bei der Einführung dieses fränkischen Brauches in der Region. Einige Nachahmer hat Taisersdorf inzwischen gefunden, doch setzt das Team nach wie vor Maßstäbe. Denn keine Brunnengestaltung gleicht der anderen. Neu war das Osterbrunnenfest, das am Samstag vor Palmsonntag Premiere hatte. Auf dem Hof der Familie Allweyer hießen Ortsvorsteherin Ruth Steindl und Owingens Bürgermeister Henrik Wengert die Besucher gegenüber dem neuen Schmuckstück willkommen. Mit Kaffee und Kuchen wurden sie von der Steinbockzunft bewirtet.

Theo, Magdalena und Moritz schauen den Hasenschülern Susi und Felix zu.
Theo, Magdalena und Moritz schauen den Hasenschülern Susi und Felix zu. | Bild: Hanspeter Walter

„Wir entwickeln gemeinsam jedes Jahr ein neues Konzept und ein neues Motiv“, sagt Ortsvorsteherin Steindl. „Bereits im November haben wir mit einer Ideensammlung begonnen.“ Einen ersten Rohentwurf hat Steindl auch dieses Mal selbst geliefert, gemeinsam mit ihren Mitstreiterinnen wurde er modifiziert und weiter verfeinert. „Das ist ein schöner Prozess“, betont die Chefin, „bei dem alle sehr kreativ sind.“

Knapp tausend Eier mussten die Taisersdorferinnen ihrem mittlerweile riesigen Fundus entnehmen. Allein 432 rote Schalen schmücken ein grünes Riesenei, das den Brunnen auf der linken Seite flankiert. „Von dieser Farbe mussten wir daher einige nachproduzieren“, berichtet Steindl. Auf der anderen Seite sitzt eine kleine Hasenschule mit den Langohren Felix und Susi, die Mathe-Aufgaben lösen. Diese Strohfiguren sind kleine Kunstwerke.

Früh übt sich, wer später einmal das Taisersdorfer Osterbrunnenteam verstärken will.
Früh übt sich, wer später einmal das Taisersdorfer Osterbrunnenteam verstärken will. | Bild: Hanspeter Walter

„Viel Arbeit macht auch das Kränzen der grünen Girlanden als Unterlage für die bunten Eier“, erklärt die Ortsvorsteherin. Um beides zu befestigen, bedarf es eines Metallgerüsts und der Unterstützung der örtlichen Handwerker. Die stellten auch die großen Holzbuchstaben her, die allen Passanten unübersehbar „Frohe Ostern“ wünschen. Gekrönt wird der Brunnen in diesem Jahr von einer goldenen Krone mit Kreuz.

Vor der Freigabe des Osterbrunnens wird die Position jedes Eis noch einmal korrigiert.
Vor der Freigabe des Osterbrunnens wird die Position jedes Eis noch einmal korrigiert. | Bild: Hanspeter Walter

An das Jubiläum der Gesamtgemeinde Owingen erinnerte Bürgermeister Henrik Wengert bei seiner offiziellen Begrüßung und nannte es „eine 50-Jährige Erfolgsgeschichte“. Insbesondere die Teilorte wie Taisersdorf hätten im Verlauf dieser Zeit ihren Charakter und ihre besonderen Traditionen bestens bewahren können. Der Osterbrunnen sei dafür ein gutes Beispiel. Von einem stärkeren Wachstum geprägt sei dagegen die Owinger Kerngemeinde, erklärte Wengert. Dies sei allerdings auch erforderlich, um die wichtige Infrastruktur mit Schule und Kindertagesstätten abzusichern. Dem Osterbrunnenteam dankte Wengert für das langjährige Engagement.

Für die musikalische Begleitung sorgt das Trio „Andrersaits“.
Für die musikalische Begleitung sorgt das Trio „Andrersaits“. | Bild: Hanspeter Walter

Von Anfang an bis heute dabei sind hier Edith Urlich, Ulrike Möller, Gertrud Schmidt und Petra Lohr, die Organisation lag dieses Jahr bei Heike Baran und Diana Manz. Bei den technischen Konstruktionen brachten sich Hubert Endres, Ottmar Schmid, Rudolf Martin und Daniel Körner ein. Für die Musik sorgte das Trio „Andrersaits“ mit Ruth Steindl (Hackbrett), Dorothea von Walthausen (Harfe) und Franz Alber (Geige).

Zu den leckeren Kuchen wurden zwar noch keine Ostereier gereicht. Doch hat es bereits Tradition, dass Owingens Bürgermeister Henrik Wengert eine Runde Eierlikör an die Aktiven und die Besucher ausgibt.