Owingen – So ist es bereits seit vielen Jahren Tradition: Am Abend des zweiten Advents haben die knapp 30 Sängerinnen und Sänger des Billafinger Chörle die Dorfbewohner wieder mit klassischen Adventsliedern, aber auch Gospels und Spirituals auf die Weihnachtszeit eingestimmt.

Sie selbst seien „ja bereits seit September im Advent“, sagte Chorsprecherin Susanne Riester zur Konzerteröffnung. Denn seither probte der Billafinger Laienchor intensiv. Hatte das Adventskonzert früher stets in der St.-Mauritius-Kirche stattgefunden, wurde es mit deren Renovierung 2023 in die Neue Gerbe verlegt, in Billafingens gemütlichem Multifunktionssaal. Das kommt gut an. Nicht nur, dass nun deutlich mehr Zuhörer Platz finden. „Hier ist es auch nicht so kalt wie in der Kirche“, sagte eine Besucherin. Pflichttermin ist das Adventskonzert auch für Owingens Bürgermeister Henrik Wengert und den Billafinger Ortsvorsteher Markus Veit. Wobei Veit lachend korrigiert: „Ein Vergnügen ist es, keine Pflicht.“ Unterdessen summte Annette Kiesel, die den Chor seit vielen Jahren dirigiert, die Töne an. Es erklangen unter anderem die englische Volksweise „Es wird nicht immer dunkel sein“, das russische Volkslied „Bajuschki Baju“, das Taizé-Lied „Tui amoris ignem“ oder Spirituals wie „All night, all day“ und „Good News“.

Kiesel animierte auch das Publikum zum eifrigen Mitsingen: So erklangen „Maria durch ein Dornwald ging“, das beliebte Adventslied eines unbekannten Komponisten, „Wir sagen euch an den lieben Advent“ und „Mach hoch die Tür“ aus 180 Kehlen. Großen Applaus gab es für das Horntrio, das zwischendrin Mozarts Divertimento Nr. 4 darbot. Magda und Emmi Wetzel sowie Jakob Knösel kommen von der Überlinger Waldorfschule. Bettina Brüggemann, in der Region durch ihr Figurentheater bekannt, streute nachdenkliche Verse ein.

Und geradezu zweiteilen musste sich Albert Franz, der im Billafinger Chörle nicht nur im Bass singt, sondern den Chor auch am Klavier begleitet. Franz ist ehemaliger Musiklehrer der Schlossschule Salem und leitet mit den Überlinger Lake Voices einen eigenen Chor. Nach tosendem Applaus beendete das Chörle sein Adventskonzert mit der beliebten Zugabe „Go ye now in peace“. Noch einmal zu hören sein wird es am dritten Advent in der evangelischen Johanneskirche in Owingen. Und dann erst wieder beim Open-Air-Konzert in Billafingen im Juli.