Owingen – Ein „Jazz-Konzert der Spitzenklasse“ wurde versprochen und die Veranstalter hielten Wort. Hermann Stengele und Raimund Wilhelmi zeichneten sich verantwortlich für den Jazzabend in der Gutsscheune des Golfclubs Owingen-Überlingen. Die international bekannten Musiker Jasper van ‚t Hof und Arno Haas stellten ihre neue CD „Live at Mocher‘s“ vor.
Nach einer kurzen Begrüßung übergab Stengele das Mikrofon gleich an van ‚t Hof. Der Jazzer führte sodann mit vielen Anekdoten durch das Programm. Doch davor musste das Licht anders geregelt werden. Hier zeigte sich, dass die Gutsscheune, so schön sie als Veranstaltungsort auch ist, nicht wirklich für Konzerte gebaut wurde. Aber damit wurde sich nicht lange aufgehalten.
Als Jasper van ‚t Hof in die Tasten haute, verwandelte sich die Gutsscheune in einen dunklen Jazzkeller. Musikalisch waren die beiden Künstler bestens aufgelegt. Zumal Arno Haas viele Bekannte im Publikum wusste. Er ist in der Region verwurztelt. Als er Stengele kennenlernte, wurde die CD-Vorstellung in Owingen ausgemacht. Stengele organisiert, mit Raimund Wilhelmi zusammen, die Sparte „Gold & Kultur“ im Golfclub. Für den vollen Schuppen am Konzertabend musste er keine große Werbung machen. Denn allein unter den 800 Mitglieder des Clubs fanden sich genug Jazz-Liebhaber. Trotzdem war der Organisator von dem Zuspruch etwas überrascht, freute sich aber sehr über die Resonanz.
Jasper van ‚t Hof führte mit kurzen launigen Anekdoten durch das Programm. Die Freude an ihrem Spiel sahen die Zuhörer beiden Jazzer an. Mal ist das Duett voller Harmonie, mal wirkt es streitbar, aber immer auf einander abgestimmt. Gerade van ‚t Hof entschwindet den eingespielten Melodien, nutzt die ganze Breite der Klaviatur, begleitet sich selbst stimmlich und lässt sich wieder vom Saxofonspiel von Hass einfangen. Melancholische, nachdenkliche Momente wechselten sich mit leichten und energiegeladenen Stimmungen ab. Ein Jazzabend der Spitzenklasse eben.