Das Regierungspräsidium Tübingen (RP) hat vor einigen Wochen den von der Gemeinde Owingen beantragten Kreisverkehrsplatz an der Einmündung der Kreuzstraße in die L 195 beim Gewerbegebiet Henkerberg genehmigt.
Eine Planungssitzung war jüngst bereits auch schon angesetzt. Anders als die Kreuzung an der Klöber Bürostühle GmbH ist der Knotenpunkt beim Gewerbegebiet Henkerberg keine Unfallhäufungsstelle. Das geht aus einem Gutachten über die Verkehrs- und Unfallzahlen hervor. Dennoch erteilte das RP seine Zustimmung.
Kreisverkehr soll Überqueren der Kreuzung erleichtern
Der ausschlaggebende Grund: Ein Kreisverkehr soll vor allem Radfahrern und Fußgängern das Überqueren der asymmetrischen Kreuzung erleichtern. Da die vorliegenden Zahlen aber keine verkehrsrechtliche Notwendigkeit für Baumaßnahmen bescheinigen, muss die Gemeinde das Projekt selbst finanzieren.
Wengert: Ein Bauvorhaben mit touristischer Bedeutung
„Es ist die Summe aus verschiedenen Faktoren, die das Projekt für Owingen wichtig und interessant machen“, sagt Bürgermeister Henrik Wengert. Allen voran soll mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer gewährleistet werden. Doch es kommen noch mehr Gründe hinzu. Unweit des Gewerbegebiets, an der Kreuzstraße, plant Pferdewirt Andreas Klatt den Bau eines Campingplatzes.

Außerdem soll im nahegelegenen Auental ein großflächiges Feriendorf errichtet werden, mit dem man eine breite Zielgruppe in die Region locken will. Ganz zu schweigen von einem möglichen Hotelstandort am Golfplatz Lugenhof, was durch die Fortschreibung des Regionalplans jetzt ermöglicht worden ist. Der Kreisverkehr soll das zusätzliche Verkehrsaufkommen, das durch den Tourismus erwartet wird, bestmöglich regulieren, wie Bürgermeister Wengert erklärt.
Höheres Unfallrisiko an der L 205 Richtung Billafingen
Anwohner finden, dass eine sinnvollere Stelle für einen Kreisverkehr die Klöberkreuzung an der L 205 wäre. Denn hier ereignen sich besonders viele Unfälle: Seit 2009 verzeichnete die Polizei hier knapp dreimal so viele Verkehrsunfälle mit verletzten Personen wie am Henkerberg. Zudem passierten doppelt so viele Unfälle, bei denen Menschen schwer verletzt wurden.
Bürgermeister Henrik Wengert betont: „Wir wünschen uns an beiden Stellen einen Kreisverkehr.“ Allerdings sind Maßnahmen zur Reduzierung des Unfallrisikos an solchen Knotenpunkten Aufgabe der Behörden. Diese wurden kürzlich infolge eines tödlichen Unfalls tätig. Zuständig ist ebenfalls das Regierungspräsidium Tübingen. Sollten die beschlossenen Maßnahmen die Unfälle nicht reduzieren, wird erneut über eine Lösung beraten.