Vor vollem Haus blickte Bürgermeister Manfred Härle auf die Entwicklung der Gemeinde in den vergangenen fünf Jahrzehnten zurück: „Wir haben unsere Chancen hervorragend genutzt“, würdigte er dabei auch die Verdienste seiner Amtsvorgänger, die dem Festakt zum Gemeindejubiläum pandemiebedingt fernblieben.

Die Jugendkapelle Salem unter der Leitung von Matthias Walser stellte ihr Können unter Beweis und sorgte beim Festakt für die Musik.
Die Jugendkapelle Salem unter der Leitung von Matthias Walser stellte ihr Können unter Beweis und sorgte beim Festakt für die Musik. | Bild: Miriam Altmann

Nachdem bereits beim Gemeindezusammenschluss die Errichtung eines Verwaltungszentrums am Baggersee vereinbart worden war, könne mit der Einweihung der Neuen Mitte nun Vollzug gemeldet werden.

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„Für mich persönlich ein sehr bewegendes Ereignis, auf das ich lange hingearbeitet habe“, offenbarte Härle. Eine Bilderpräsentation, die von der Jugendkapelle Salem unter der Leitung von Matthias Walser musikalisch untermalt wurde, zeigte die wichtigsten Ereignisse und Projekte der vergangenen 50 Jahre.

„Wir haben unsere Chancen hervorragend genutzt“, sagte Bürgermeister Manfred Härle anlässlich des 50-jährigen Bestehens der ...
„Wir haben unsere Chancen hervorragend genutzt“, sagte Bürgermeister Manfred Härle anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Gemeinde Salem. | Bild: Miriam Altmann

Kreisarchivarin Eveline Dargel referierte über die Gemeinde- und Kreisreform: „Ziel der Landesregierung war es, größere, leistungsfähigere Gemeinden zu schaffen“, erklärte sie. Salem sei relativ früh dran gewesen, da die Befürchtung bestand, zwischen den Zentren Überlingen und Markdorf aufgeteilt zu werden. Außerdem gab es bei einer freiwilligen Fusion Sonderzuschüsse vom Land: „Soll man auf Vorteile verzichten, weil die Tradition im Weg ist?“, gab Dargel die damalige Überlegung wieder.

Bürgermeister Manfred Härle bedankt sich bei Kreisarchivarin Eveline Dargel für ihren Beitrag über die Gemeinde- und Kreisreform in Salem.
Bürgermeister Manfred Härle bedankt sich bei Kreisarchivarin Eveline Dargel für ihren Beitrag über die Gemeinde- und Kreisreform in Salem. | Bild: Miriam Altmann

Die parallel verlaufende Kreisreform, die zur Neubildung des Bodenseekreises führte, sei in der Region keineswegs unumstritten gewesen. Die Stellungnahmen der Altgemeinden zu den denkbaren Kreisgebilden fielen höchst unterschiedlich aus. „Sie sehen: Selbst auf kleinstem Raum gingen die Meinungen weit auseinander“, wandte sich die Kreisarchivarin ans Publikum. Der neue Kreistag in Friedrichshafen sei jedoch von einer guten Zusammenarbeit von Badenern und Schwaben geprägt gewesen.

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Ehemaliger Kämmerer erinnert an das „Abenteuer EDV“

Der ehemalige Gemeindekämmerer Kurt Hornstein entführte die Zuhörer in einer launigen Erzählung zu den Anfängen der Gemeindeverwaltung, als alle Ämter neu aufgebaut und organisiert werden mussten. „Brutal“, befand Hornstein, der 30 Jahre im Dienst der Gemeinde war und seit 20 Jahren im Ruhestand ist.

Kurt Hornstein war 30 Jahre Gemeindekämmerer in Salem und wirkte bei der Schaffung der Gemeindeverwaltung mit: „Es blieb nur ...
Kurt Hornstein war 30 Jahre Gemeindekämmerer in Salem und wirkte bei der Schaffung der Gemeindeverwaltung mit: „Es blieb nur weitermachen oder weinen“, sagte er über die Kraftanstrengung. | Bild: Miriam Altmann

Er berichtete von seinem ersten Arbeitstag ohne Stifte und Papier und dem „Abenteuer EDV“, in das man sich Hals über Kopf mit so einigen Überraschungen stürzte. „Es blieb nur weitermachen oder weinen“, konnte der ehemalige Kämmerer heute darüber schmunzeln. Dass man bei der Genehmigungsbehörde die unechte Teilortswahl und die Etablierung von Ortsreferenten durchgesetzt hatte, verbuchte Hornstein als Erfolg. In dem Zuge sei man vom geplanten Gemeindenamen „Salemertal“ auf „Salem“ umgeschwenkt. „Welch weise Entscheidung“, lobte er.