Die Geländemodellierung zwischen Schlosssee und Bürgerpark hat sichtbare Spuren hinterlassen: Zwischen dem Blockheizkraftwerk auf dem Freibadgelände und den Neubauten im Westen der Neuen Mitte türmt sich ein Erdwall von bis zu viereinhalb Metern Höhe auf. Die Gemeinderäte berieten in der Sitzung vor Weihnachten darüber, die Aufschüttung teilweise abtragen zu lassen. Mit Blick auf die Kosten, die dies verursachen wurde, wollten sie jedoch zunächst die künftige Nutzung der Fläche klären.
Erste Variante steht Bebauungsplan entgegen
Knapp zwei Monate später präsentierte Stefanie Müller, stellvertretende Leiterin des Hochbauamts, jetzt im Gemeinderat drei Varianten, wie mit den Erdmassen verfahren werden könnte. Ein Ingenieurbüro habe den Hügel vermessen und ein Geländemodell erstellt, wie sie erklärte. Die erste Variante, die Aufschüttung im Ist-Zustand zu belassen, widerspreche jedoch der Ausweisung im Bebauungsplan als öffentliche Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Sport und Freizeit“.
Deutlicher Kostenunterschied bei verbleibenden Varianten
Über die zweite Variante sagte Stefanie Müller: „Maximal denkbar wäre eine moderate Modellierung des Geländes, die nach unserer Einschätzung dem Bebauungsplan nicht entgegenstehen würde.“ Die Kosten lägen bei knapp 45.000 Euro und würden die Entsorgung von 1300 Kubikmetern Material abdecken. Sollte im Falle der dritten Variante der Hügel komplett bis auf das umliegende Niveau abgetragen werden, müssten knapp 6000 Kubikmeter zu einem Preis von gut 200.000 Euro entsorgt werden.
Anwohner wollen freie Sicht
Klaus Hoher (FDP) meldete sich zu Wort: „Seriöserweise müsste man auf Null abtragen.“ Als Unternehmer gelte das auch für ihn, wenn er Aushub zwischenlagere. Eine Kommune könne sich nicht über diese Regelung hinwegsetzen. Wolfgang Bauer (CDU) berichtete, auch die Anwohner seien für die vollständige Abtragung: „Das Ding muss weg, sonst hat man keinerlei Sicht“, übermittelte er die Position der Nachbarschaft. Allerdings gab Bauer zu bedenken, dass es mit der Ruhe vorbei sei, wenn ein Sportgelände auf der Fläche entstehe. Dies sah seine Fraktionskollegin Petra Herter jedoch nicht als Hinderungsgrund: „Im Bebauungsplan steht das drin – die Anwohner können nichts dagegen sagen.“
Kompromiss schließt geplante Nutzung nicht aus
Angesichts der Kosten tendierte Petra Herter zur zweiten Variante, befürchtete aber, dass es teurer werde, wenn in einigen Jahren doch eine vollständige Abtragung beschlossen werde, um Sport- und Freizeitmöglichkeiten zu schaffen. Bürgermeister Manfred Härle merkte an, dass man auch eine modellierte Fläche für Sport nutzen könnte: „Wenn wir in Richtung Modellierung gehen, sollten wir die Nutzung nicht aus den Augen verlieren.“ Ralf Gagliardi (GoL) stimmte zu: „Sport und Freizeit muss kein topfebener Bouleplatz sein.“ Er sah eine sinnvolle Modellierung als guten Kompromiss. Adolf Eblen (CDU) schlug in dem Zuge eine kleinere Sportanlage vor, die auch Angebote für Senioren ermögliche und durch die Abgrenzung zur Wohnanlage etwas Schutz für die Anwohner biete.
Mehrheit der Räte für teilweises Abtragen
Arnim Eglauer (SPD) hielt dagegen, dass ihm die Ausweisung des Areals als Fortsetzung des bestehenden Geländes mit Volleyballfeldern und vergleichbaren Sportangeboten erschienen sei: „Es fällt mir schwer, mir vorzustellen, wie das auf nicht ebener Fläche stattfinden soll.“ Härle bestätigte, dass ursprünglich ein ebener Bereich vorgesehen war, um sich alle Optionen zu bewahren. Auch sei Anlass zur Hoffnung gewesen, dass jemand Aushub benötigen könnte: „Manchmal wird man angefragt, ob es was zum Auffüllen gibt.“ Das sei aber nicht immer dann der Fall, wenn es gerade passe. Um die nötigen Maßnahmen rechtzeitig vor Beginn des Badebetriebs abschließen zu können, bat der Bürgermeister um Abstimmung. Die Mehrheit der Gemeinderäte entschied sich für die zweite Variante, die nach einer Teilabtragung eine moderate Modellierung des Geländes vorsieht.