Alexander Barth, Leiter des städtischen Betriebshofes, ließ in der vergangenen Woche fünf Schneepflug-Fahrzeuge auffahren, um ein großes Thema abzuräumen: "Barbara, willst Du mich heiraten", stand auf den Schildern der Schneepflüge. Sie, Barbara Diener, antwortete mit Ja und die Netzgemeinde war begeistert.

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Wie das mit dem Einsatz von öffentlichen Geldern nun mal so ist, gilt es, sorgsam damit umzugehen und dabei den Gleichheitsgrundsatz zu wahren. So fragte eine Leserin per Leserbrief in der SÜDKURIER-Redaktion nach, ob die das überhaupt durften.

Alexander Barth, Leiter des städtischen Betriebshofes, macht Barbara Diener einen ungewöhnlichen Heiratsantrag auf der Hofstatt.
Alexander Barth, Leiter des städtischen Betriebshofes, macht Barbara Diener einen ungewöhnlichen Heiratsantrag auf der Hofstatt. | Bild: Stef Manzini

Ursula Maria Jurda-Christian aus Überlingen in ihrem Leserbrief: "Wer hat die Fahrer, deren Arbeitszeit und den Einsatz der städtischen Fahrzeuge bezahlt? (...) Mal abgesehen davon, dass die Hofstatt ohne Weiteres nicht mit Motorfahrzeugen zum privaten Vergnügen befahren werden darf."

Barth zahlt den Einsatz privat

Wir gaben die Fragen an die Stadtverwaltung weiter: Wer zahlt den Einsatz von Mann und Maschinen, Herr Barth oder die Stadt? Die Pressesprecherin des Überlinger Oberbürgermeisters Jan Zeitler antwortete: "Die komplette Aktion wird Herrn Barth privat in Rechnung gestellt, sodass für die Stadt Überlingen keine Kosten entstehen."

Rechnung für Fahrer und Kopierpapier

Abgerechnet werden dabei laut einer von der Stadtverwaltung erstellten Liste: "5 Schneeräumfahrzeuge mit Fahrer zu je einer halben Stunde; eine Einheit Kopierpapier; ein Verpackungseinheit Laminierfolie; eine Rolle Klebeband."

Befahren der Hofstatt nicht gestattet

Und wie wird begründet, dass für ein privates Ereignis die Hofstatt mit schwerem Gerät befahren wird? Antwort der Stadt: "Eine Befahrung der Hofstatt aus privaten Gründen ist nicht vorgesehen. Wir haben Herrn Barth auf dieses Fehlverhalten hingewiesen."

Glückwünsche fürs Paar

Doch bei aller Genauigkeit in der Abrechnung dieses für Alexander Barth denkwürdigen Tages, schließt dessen Arbeitgeber versöhnlich. "Wir wünschen ihm und Frau Diener für die Zukunft dennoch alles Gute."

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