Der Gemeinderat trifft in seiner Sitzung am kommenden Montag einen Beschluss zum Bau einer neuen Sporthalle auf dem Schulcampus. Nach den vorläufigen Berechnungen entstehen Kosten von rund 22,6 Millionen Euro, das sind 4,8 Millionen Euro mehr als bisher angenommen. In den Kosten enthalten ist der Anbau einer Kletterhalle, Außenanlagen und Turngeräte. (Korrektur: Der in einer ersten Fassung dieses Berichts genannte Bau einer Heizzentrale ist hier noch nicht enthalten). Die Kostenexplosion, die zweite nach dem Parkhaus Therme innerhalb weniger Wochen, wird mit dem Bau einer großen Tribüne begründet. Außerdem damit, dass zwei vorhergehende Planungsbüros fälschlicherweise nur Nutzflächen berechnet, Verkehrs- und Technikflächen aber unberücksichtigt gelassen hätten.

Ergänzung zur ersten Fassung dieses Berichts: Zu den Kosten von 22,6 Millionen Euro kommen aus heutiger Berechnung noch Kosten von zusammen 470 000 Euro für die Versetzung einer Trafostation und 1,1 Millionen Euro für den Bau einer Heizzentrale, von der aus andere Schulgebäude mit beheizt werden können.

Sofern der Gemeinderat zustimmt, müsste er im Vorgriff auf den Haushaltsplan 2018 entscheiden, womit die folgenden Entscheidungen dem Baubeschluss unterzuordnen wären. Im April 2014 hatte der Gemeinderat seine Grundsatzentscheidung für den Abriss der Sankt-Johann-Halle und für den Bau einer neuen Halle getroffen, damals standen geschätzte Kosten zwischen 4 und 8 Millionen im Raum, allerdings nur für eine 3-Feld-Halle statt wie jetzt für eine fünfteilige Halle. Für die Sanierung der alten Halle gab es Kostenschätzungen, die bei 5,8 Millionen Euro lagen.

In den Kosten von 22,6 Millionen Euro ist der Bau einer Kletterhalle für 1,9 Millionen Euro vorgesehen, den der Deutsche Alpenverein vollständig aus eigenen Mitteln finanzieren müsste, weil er nicht als städtische Pflichtaufgabe betrachtet wird. Die Stadt verlangt vom DAV bis 31. Juli einen Vorstandsbeschluss und bis 30. September einen Mitgliederbeschluss samt Finanzierungszusage. Ansonsten, so die ultimative Mitteilung der Stadtverwaltung, werde die Planung ohne den Bau einer Kletterhalle fortgeführt. Der Turnverein Überlingen wiederum soll zur Finanzierung von Turngeräten herangezogen werden. Der Bau der Turnhalle als solcher wird als Pflichtaufgabe betrachtet, die sich aus dem geplanten Abriss der Gymnasiumturnhalle ergibt.

Nach dem vorläufigen Stopp beim Parkhausbau an der Therme hat sich der Gemeinderat nun mit der nächsten unerwarteten Kostenexplosion zu beschäftigen. Die Sitzung im Rathaussaal beginnt um 17 Uhr.