Was vor neun Jahren noch eine kleine Sensation war, ist mittlerweile nahezu selbstverständlich: Der Uhu brütet wieder im Überlinger Stadtgraben. Besser gesagt: hat gebrütet. Das Muttertier hatte bereits Mitte Februar mit der Brut begonnen. Mittlerweile sind drei Küken geschlüpft, wie die Stadt auf Anfrage mitteilt.

Auch im vergangenen Jahr hat der Uhu drei Küken ausgebrütet.
Auch im vergangenen Jahr hat der Uhu drei Küken ausgebrütet. | Bild: Silvia Raich

Derzeit befinden sich die Jungtiere noch unter den Fittichen der Mutter. Es folgt eine Übergangszeit, in der der Altvogel noch neben seinem Nachwuchs auf dem waagrechten Wandvorsprung, dem sogenannten Sims, sitzt. Gemäß den Erfahrungen aus den Vorjahren werden die Küken nach dieser Phase von der Mutter verlassen, um sie zum Fliegen zu animieren. Sobald die Vögel mit den Flugübungen beginnen, wird der Graben wieder teilweise für Fußgänger gesperrt. "Je nach Entwicklungsfortschritt von Anfang/Mitte Mai ab für die Dauer von circa acht Wochen", teilt die Stadt mit.

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Doch wie wird im nächsten Jahr verfahren, wenn der Stadtgraben während der Landesgartenschau zahlreiche Besucher anlocken soll? Das steht derzeit noch nicht fest. "Wie wir das im Gartenschaujahr handhaben können, wird derzeit vom RP Tübingen als hoheitlich zuständige Behörde geprüft und dann entschieden", schreibt die Stadt hierzu.

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Die Wahrscheinlichkeit, dass die Uhus erneut im Graben brüten werden, ist hoch. Die beiden Elterntiere sind nach Schätzung der Stadt sieben bis acht Jahre alt und könnten theoretisch noch weitere 20 Jahre hier leben und sich fortpflanzen. "Die Mortalität ist jedoch nicht berechenbar, wir verweisen auf die Vorgeschichte mit Rattengift!", schreibt die Verwaltung. Zur Erinnerung: Erst seit 2009 gibt es in Überlingen wieder einen Uhu. Das erste Uhu-Weibchen kam 2013 durch Rattengift um. Der Uhu-Vater fand eine neue Partnerin, die 2016 vierfachen und 2017 sowie 2018 dreifachen Nachwuchs großzog.