Überlingen steht vor einem mega Veranstaltungsjahr. Stadtjubiläum und Landesgartenschau sind noch nicht alles. Gleich im Januar findet in Überlingen das Narrentreffen der Viererbund-Städte statt. Dieses findet nur alle drei oder vier Jahre statt, abwechselnd in den Städten Überlingen, Elzach, Rottweil oder Oberndorf, die sich die Treue geschworen haben und sich gleichzeitig dazu verpflichten, in keiner anderen Stadt aufzutreten. In Überlingen war dies im Jahr 2006 zum letzten Mal der Fall, und das kollektive Gedächtnis der Stadt hat noch lebhafte Erinnerungen an ein Narrenschiff, das damals vor Überlingen Station machte. So soll es auch beim nächsten Narrentag im Januar 2020 sein.

„Es soll so werden, wie beim letzten Narrentag 2006 in Überlingen„, teilte nun die Narrenzunft mit. „Damals schwärmten alle von der Fähre Euregia, die fest vertäut an der Promenade das Gastronomieangebot bereicherte. Diesmal wird es ein großes Fahrgastschiff der Bodensee Schiffsbetriebe (BSB) sein“. Zuständig für die Planung ist Narrenrat Alexander Metzler, und er nennt noch weitere Details zum Bewirtungskonzept.
So werde am Samstag, 25. Januar 2020, das Motorschiff München fertig dekoriert am Landungsplatz festmachen, teilt die Narrenzunft mit. An Bord gibt es dann zwei Tage lang Platz für bis zu 600 Gäste. Mitgenutzt wird das Außendeck, auf dem ein Zelt aufgestellt sein wird. „Die Bewirtung und Verpflegung übernimmt die mit der BSB vertraglich gebundene Schiffsgastronomie ph3600 – Petershof aus Konstanz“, erklärt Metzler, der es lieber gesehen hätte, wenn ein Verein hier bewirten könnte. Das Schiff lege zum Narrentag auch deshalb an, weil Sponsoren ihre finanzielle Unterstützung explizit mit einem solchen Schiffscharter verbunden hätten. Die Narrenzunft müsse dafür also selbst kein Geld in die Hand nehmen, heißt es in dem Pressetext der Narrenzunft.
Neben dem Narrenschiff wird es in einem Bereich zwischen Hotel Ochsen, Münsterplatz und Bad Hotel insgesamt 42 unterschiedliche Besenwirtschaften geben. Das ist die aktuelle Zahl, sagt Metzler und nennt neben den in Überlingen etablierten Besen und einigen Imbissständen auch speziell für den Narrentag angebotene Schirmbars, kleinere Zelte und Holzhütten, allesamt von Vereinen und Privatleuten betrieben.
Die meisten Betreiber stammen aus Überlingen und Umgebung. „Ein Anbieter kommt aus Rottweil“, ergänzt Metzler. Im Zentrum des närrischen Treibens werden auch einige Gaststätten öffnen. „Alle zusammen stellen dann zum Narrentag ein reichhaltiges gastronomisches Angebot zusammen“, ist sich Metzler sicher und lässt dabei nicht unerwähnt, dass es ein großes Festzelt, wie 2006, diesmal nicht geben werde. Das lasse sich aus verschiedenen Gründen nicht realisieren.
3700 Hästräger als Gäste
Nach dem Narrenbaumstellen am Samstag, 25. Januar, und dem Ausschellen durch die Rottweiler Narren folgt am Abend der Nachtumzug, der einen etwas anderen Umzugsverlauf nehmen wird. Nach dem Schuttigfeuer folgt eine Freinacht. Der Sonntag bringt eine Messe für Narren, einen Schwerttanz und ein Frühschoppenkonzert. Höhepunkt ist der Umzug durch die Altstadt. Oberndorfs Zunftpräsident Eberhard Schmid rechnet mit etwa 900 Teilnehmern aus seiner Zunft. Bis zu 1500 werden es aus Rottweil sein, schätzt Narrenmeister Christoph Bechtold. Zunftschrieber Armin Becherer aus Elzach kündigt 1300 Teilnehmer an.