In der Überlinger Lindenstraße war es zuletzt hubbelig. Wer über den Belag aus Pflastersteinen spazierte oder fuhr, sah einen teilweise unebenen Untergrund. Einen Sturz gab es hier auch: Anwohnerin Gerlinde Schmid fiel im Februar 2023 auf den Untergrund und zog sich einen Knochenbruch zu. Seitdem verlässt sie das Haus nur noch mit dem Rollator, wie der SÜDKURIER im Juli berichtete. Sie forderte mit anderen Anwohnerinnen, dass die Stadt den Belag in der Lindenstraße saniert. Denn oft ragten hier Pflastersteine aus der Straße, so die Anwohnerinnen.

Sie machen sich für eine Sanierung der Lindenstraße in Überlingen stark, von links: Heidi Riede, Gerlinde Schmid und Annerose Nylund.
Sie machen sich für eine Sanierung der Lindenstraße in Überlingen stark, von links: Heidi Riede, Gerlinde Schmid und Annerose Nylund. | Bild: Stefan Hilser

Und sie sind offenbar nicht die einzigen Betroffenen. Wie die Stadt auf Anfrage damals mitteilte, gab es in den vergangenen Jahren einen weiteren Unfall in der Lindenstraße. Hier wurden gegenüber der Stadt Schadensersatzansprüche geltend gemacht.

Stadt: „Einfache und schnell wirkende Maßnahme“

Die Lindenstraße könnte nun ein wenig sicherer sein. In der vergangenen Woche nahmen Mitarbeiter einer Straßenbaufirma an markierten Bereichen lose Pflastersteine heraus und füllten ein Asphaltgemisch hinein. „Die Auffüllung mit Asphalt ist eine einfache und schnell wirkende Maßnahme, die den Verkehr nur minimal beeinträchtigt“, sagt Sprecherin Andrea Winkler. Die Steine seien zwischengelagert worden und sollen bei einer geplanten Erneuerung des Pflasters „so weit wie möglich wiederverwendet“ werden, erklärt Winkler.

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Für diese Interimsmaßnahme waren die Pflastersteine dagegen keine Option gewesen. Der Unterbau müsste kleinteilig entfernt werden, um die vorhandenen Pflastersteine wieder einzubauen. „Auch im Hinblick auf die künftig anstehende Instandsetzung wäre der Aufwand nicht gerechtfertigt, da diese Flächen dann ebenfalls erneuert werden“, so Winkler.

Ausschreibung für Neupflasterung in Vorbereitung

Langfristig soll das Pflaster in der Straße neu verlegt werden, wie der Technische Ausschuss bereits im April 2024 festgelegt hatte. Die Steine würden herausgenommen und mit einem Gemisch aus Zement und Sand neu befestigt werden. Die Arbeiten sollen einen Kostenrahmen von 250.000 Euro umfassen und seien für das Jahr 2024 budgetiert. Wie die Pressestelle der Stadtverwaltung erklärt, werde die Ausschreibung aktuell von einem Ingenieurbüro vorbereitet und soll im vierten Quartal 2024 starten. Der genannte Kostenumfang betrifft lediglich die Maßnahme Lindenstraße.