Seit Anfang Februar soll eine Frau rund 90 Autos in Überlingen beschädigt haben. Wie die Polizei mitteilt, steht die Frau im dringenden Verdacht und wurde jetzt in eine psychiatrische Einrichtung gebracht.

Sie wurde bei einzelnen Taten von Zeugen beobachtet, zuletzt im Wohngebiet Burgberg Ende März. Aufgrund der vielen Taten und der geistigen Verfassung teilte die Polizei Ende März mit, dass sie mit anderen Behörden in Kontakt stehe.

Amtsgericht ordnet Unterbringung an

Insgesamt soll die Frau inzwischen einen Schaden im sechsstelligen Euro-Bereich verursacht haben. Das Amtsgericht Konstanz ordnete auf Antrag der das Verfahren leitenden Staatsanwaltschaft Konstanz die vorläufige Unterbringung der Frau an.

Der Hintergrund der begangenen Taten dürfte die geistige Verfassung der Tatverdächtigen gewesen sein, heißt es weiter. Die Ermittlungen zu den Taten dauern aktuell noch an und werden beim Polizeirevier Überlingen geführt.

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Große Autokratzer-Serien gab es bereits früher

Die Seniorin dürfte bei vielen die Erinnerungen an den Autokratzer „Hans“ wecken. Der Mann zerkratzte ebenfalls mehrere Autos. 2020 wurde er deshalb für insgesamt 59 Sachbeschädigungen an Autos vor Gericht gestellt. Damals hinterließ er das Wort „Hans“ auf Motorhauben, weshalb auch die Ermittlungsgruppe der Polizei diesen Namen übernahm. Zwischen Januar 2022 und März 2023 zerkratzte er erneut Autos und verstopfte zahlreiche Haustürschlösser mit Flüssigkleber.

Nach seiner Festnahme kam er vorübergehend in die Psychiatrie. Später wurde er wieder freigelassen. „Hans“ sitzt zurzeit in der Justizvollzugsanstalt Konstanz. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen versuchten Mordes und schwerer Brandstiftung. Am frühen Morgen des 25. Januar 2025 soll der 46-Jährige absichtlich Feuer in einem Wohnhaus in der Christophstraße in Überlingen gelegt haben.