Weil sie im Verdacht steht, insbesondere über das vergangene Wochenende hinweg zahlreiche Autos beschädigt zu haben, ermittelt die Polizei Überlingen gegen eine Seniorin. Den bisherigen Kenntnissen zufolge soll die polizeilich bekannte Frau seit Freitag im Bereich des Wohngebiets Burgberg mehrere Dutzend geparkte Autos mutwillig zerkratzt und dabei Lackschäden verursacht haben, teilt die Polizei mit.
Schäden im fünfstelligen Bereich
Die Frau soll bereits Anfang Februar bis Anfang März durch ähnliche Taten verantwortlich gewesen sein und wurde bei einzelnen Taten von Zeugen beobachtet. Zum Alter der Beschuldigten macht die Polizei keine Angaben. Der Gesamtsachschaden beläuft sich ersten Schätzungen zufolge auf einen hohen fünfstelligen Euro-Betrag. Die Polizei Überlingen führt die Ermittlungen und steht aufgrund der geistigen Verfassung der Seniorin mit anderen Behörden in Kontakt.
Fall weckt Erinnerungen an Autokratzer „Hans“
Der Fall dürfte an einen Mann erinnern, der in Überlingen 2018 sein Unwesen trieb und in mehr als 40 Fällen Autos zerkratzte. 2020 wurde er deshalb für insgesamt 59 Sachbeschädigungen an Autos vor Gericht gestellt. Damals hinterließ er das Wort „Hans“ auf Motorhauben, weshalb auch die Ermittlungsgruppe der Polizei diesen Namen übernahm. Damals gestand „Hans“ die Taten, wurde jedoch als schuldunfähig eingestuft. Anstatt ins Gefängnis zu gehen, kam er auf Bewährung frei – unter der Auflage, eine ambulante Therapie zu beginnen.
Zwischen Januar 2022 und März 2023 zerkratzte er erneut Autos und verstopfte zahlreiche Haustürschlösser mit Flüssigkleber. Nach seiner Festnahme kam er vorübergehend in die Psychiatrie. „Hans“ sitzt zurzeit in der Justizvollzugsanstalt Konstanz. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen versuchten Mordes und schwerer Brandstiftung. Am frühen Morgen des 25. Januar 2025 soll der 46-Jährige absichtlich Feuer in einem Wohnhaus in der Christophstraße in Überlingen gelegt haben.