Stundenlang war im Verkehrsfunk am 25. Dezember zu hören, dass die Abfahrt der B31 bei Aufkirch gesperrt sei. Als Grund wurde ein „Polizeieinsatz“ angegeben, wobei im Pressebericht des Polizeipräsidiums Ravensburg der Einsatz nicht erwähnt wurde. In den sozialen Medien, so in der öffentlichen Facebook-Gruppe „Blitzermeldungen Überlingen und Umgebung“, wurde die Frage gestellt, was denn zu dem Polizeieinsatz geführt habe.

Um dem Informationsbedürfnis der Öffentlichkeit gerecht zu werden, fragten wir bei der Pressestelle der Polizei nach, die bestätigte, dass Beamte des SEK im Einsatz waren, um eine Person an einem Suizid zu hindern. Die Polizei war erfolgreich. Ihr ist es nach stundenlanger Gesprächsführung gelungen, die Person von ihrem Vorhaben abzubringen.

Mit Person ins Gespräch gekommen

Eine Person hatte am 25. Dezember abends auf dem Espach-Viadukt gestanden und angekündigt, sich in die Tiefe zu stürzen. Kurz vor 19 Uhr rückten laut Polizei speziell geschulte Kräfte an, die es schafften, mit der Person ins Gespräch zu kommen. Der Einsatz dauerte bis in die Morgenstunden des 26. Dezember. Sowohl die B31 als auch die Lippertsreuter Straße (K7786), über die die Brücke führt, waren gesperrt. Gegen 1.30 Uhr, so die Polizei, konnte die Straße für den Verkehr wieder freigegeben werden.

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Der Kontext Suizid ist die Begründung dafür, dass der Fall im Pressebericht der Polizei nicht erwähnt wurde und auch der SÜDKURIER zurückhaltend informiert. In der Abwägung zwischen Informationsbedürfnis der Öffentlichkeit und der Gefahr von Nachahmungen orientieren wir uns am Pressekodex des deutschen Presserats. In ihm steht: „Die Berichterstattung über Selbsttötung gebietet Zurückhaltung. Das gilt vor allem für die Nennung der Namen von Betroffenen und Involvierten, die Veröffentlichung von Fotos und die Schilderung der näheren Begleitumstände.“