Zweimal musste die Feuerwehr in der Nacht auf Fronleichnam in Überlingen ausrücken. Gegen 1.45 Uhr wurde Qualm in einer Mülltonne am Bahnhof Mitte gemeldet. Knapp zwei Stunden später standen zwei Altpapiertonnen am Landungsplatz in Flammen. Die Polizei geht von Brandstiftung aus und sucht nun nach drei jungen Leuten, die im Bereich des Landungsplatzes aufgefallen waren.
Brand am Bahnhof rasch gelöscht
Wie die Polizei berichtet, konnten Rettungskräfte von Feuerwehr und Polizei den am Bahnhof qualmenden Mülleimer so schnell löschen, dass kein Schaden entstanden ist. Kurz vor halb vier dann ein weiterer Fall. Bei der Polizei wurden „mehrere brennende Mülleimer im Bereich des Landungsplatzes“ gemeldet, wie es im Pressebericht heißt.

Betroffen war nur ein Standort zwischen den Gebäuden von Volksbank und Tourist-Information am Landungsplatz. Hier jedoch standen gleich zwei Papiertonnen in Vollbrand. Sie wurden gänzlich zerstört. Das Augenmerk der Freiwilligen Feuerwehr Überlingen lag darin, ein Übergreifen auf die beiden angrenzenden Gebäude zu verhindern. Welche katastrophalen Folgen ein Feuer in der Altstadt von Überlingen haben kann, ist bekannt.
Drei junge Leute im Visier
Die Polizei hat drei junge Leute im Visier, die möglicherweise in Zusammenhang mit den brennenden Mülltonnen stehen. Es handelt sich nach Angaben der Polizei um eine Frau und zwei Männer, die sich zur Tatzeit in der Nacht auf Donnerstag im unmittelbaren Brandbereich aufgehalten und nach Ansprache durch den Brandentdecker in Richtung Franziskanerstraße geflüchtet sein sollen. Alle drei Personen sollen zwischen 20 und 30 Jahre alt und dunkel gekleidet gewesen sein. Die Frau soll dunkle, zu einem Pferdeschwanz gebundene Haare gehabt haben.

Wie die Feuerwehr mitteilt, war sie bei beiden Einsätzen jeweils mit einem Löschfahrzeug und sechs Feuerwehrkräften im Einsatz. Das Ausmaß der Zerstörung war am Donnerstagmorgen zu sehen, bevor sich ein Mitarbeiter des städtischen Betriebshofs trotz des Feiertags ans Werk machte und den Asche- und Schutthaufen beseitigte. Dass es sich dabei einmal um zwei Mülltonnen gehandelt hat, war praktisch nicht mehr erkennbar. Eine der beiden Tonnen war bis auf einen kleinen schwarzen Klumpen zusammengeschmolzen, was auf eine enorme Hitzeeinwirkung schließen lässt.
Keine Aufklärung mit der Webcam
Immer wieder kommt es im Bereich des Landungsplatzes zu nächtlichen Gelagen, verbunden mit Müll und Scherben. Zur Aufklärung der Taten könnte die Webcam beitragen, die früher einmal Einblick auf das Geschehen am Landungsplatz ermöglichte. Die Kamera gibt es noch, ihr Fokus liegt aber auf den an- und ablegenden Schiffen am Bodensee. Die von der aktuellen Brandstiftung betroffene städtische Tourist-Information ist Betreiberin der Webcam und teilt auf ihrer Internetseite mit: „Für einen datenschutzkonformen Einsatz musste die Kameraeinstellung der Webcam am Landungspatz geändert werden. Zum Schutz der Persönlichkeitsrechte wurde der Bereich der Seepromenade und des Landungsplatzes ausgenommen.“